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Staatsanwaltschaft

Nach Entführung auf Usedom Haftbefehl erlassen

Heringsdorf / Lesedauer: 2 min

Auf der Insel Usedom zerrte am Mittwoch ein Mann eine 45-Jährige in sein Auto und raste davon. Schließlich floh er nach Polen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Veröffentlicht:19.03.2020, 16:23
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Einen Tag nach der mutmaßlichen Entführung einer Frau auf der Insel Usedom ist ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen ergangen. Das Amtsgericht Greifswald sah bei dem 47-jährigen Mann von der Insel einen dringenden Tatverdacht gegeben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Donnerstag sagte. Die Anklagebehörde wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Der polizeibekannte Mann hatte die 45-jährige Bekannte laut Polizei am Mittwoch in einem kleinen Ort bei Heringsdorf in sein Auto gezerrt und war mit ihr nach Süden an die Grenze zu Polen gefahren.

Dort hatte der Mann das Auto abgestellt, verschlossen und war weggegangen. Nach einem Hinweis, ein Passant hatte die Entführung beobachtet, fand die Polizei das verschlossene Auto und befreite die Frau. Ein Großaufgebot hatte per Auto und mit einem Hubschrauber nach dem Wagen gefahndet. Die Frau sei körperlich unverletzt gewesen, habe aber psychisch unter der Tat zu leiden, wie der Sprecher sagte.

Der Tatverdächtige wurde auf polnischer Seite gefasst. Die Ermittler vermuten, dass der Mann die Ex-Partnerin nach Polen entführen wollte, wo er eine einfache Unterkunft oder ein Versteck haben soll. Vermutlich habe er den Wagen wegen der strengen Kontrollen der polnischen Grenzschützer zurückgelassen.

Bei der Anhörung beim Haftrichter habe der 47-Jährige keine Angaben zu einem möglichen Tatmotiv und den Hintergründen des Vorfalls gemacht. Die Polizei wollte auch die Frau nochmals anhören.