Ex-Freundin verschleppt
Entführung auf Usedom – Anklage gegen 47-Jährigen
Stralsund / Lesedauer: 1 min
Im Zusammenhang mit der Entführung einer Frau auf der Insel Usedom soll sich der Beschuldigte in Kürze vor dem Landgericht Stralsund verantworten. Wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft am Montag erklärte, wurde gegen den 47-Jährigen Anklage wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung erhoben.
Der polizeibekannte Mann soll eine 45-jährige Bekannte Mitte März in einem kleinen Ort bei Heringsdorf (Vorpommern-Greifswald) in sein Auto gezerrt und mit ihr nach Süden an die Grenze zu Polen gefahren sein. Passanten beobachteten das Ganze, so dass die Polizei während eines Großeinsatzes die Entführung beenden konnte.
Tatverdächtige in Polen gefasst
Der Mann hatte das Auto mit der Frau im Wald vor der Grenze abgestellt, verschlossen und war weggegangen. Die Polizei befreite die Frau, die körperlich unverletzt geblieben war. Der Tatverdächtige wurde kurz danach auf polnischer Seite gefasst. Die Beiden sollen vorher einmal eine Partnerschaft gehabt haben.
Den Wagen mit der Entführten hatte der Mann laut Polizei vermutlich wegen der strengen Kontrollen polnischer Grenzschützer im Zuge der beginnenden Corona-Krise damals zurückgelassen. Ein Amtsgericht hatte gegen den 47-Jährigen im März Haftbefehl erlassen. Dieser war später gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Der 47-Jährige hatte beim Haftrichter nach Angaben der Polizei zunächst keine Angaben zu Tatmotiv und Hintergründen des Vorfalls gemacht. Auf Freiheitsberaubung steht eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren.