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Rauchverbot an Badestränden

Was tun gegen Kippen im Ostsee-Sand?

Rostock / Lesedauer: 2 min

Für Urlauber ist Müll am Strand ein reines Ärgernis – das gilt besonders für weggeworfene Zigaretten. In den Badeorten geht man mit verschiedenen Strategien dagegen vor.
Veröffentlicht:17.09.2018, 13:52

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An deutschen Ostseestränden gibt es bereits seit Jahren rauchfreie Zonen, wie in Warnemünde und auf Rügen. Im Ostseebad Göhren nehmen Besucher das Konzept der Nichtraucherstrände laut Kurdirektor Jörn Fenske gut an. Vor allem Familien mit Kindern begrüßen die rauchfreien Abschnitte. Um auch an den Raucherstränden Müll zu vermeiden, werden „Strandascher“ kostenlos verliehen.

Ein Angebot, das vielerorts an der Nord- und Ostseeküste existiert. Zudem wird der Strand ein Mal die Woche mit einer speziellen Maschine geharkt, um kleinteiligen Abfall zu entfernen. Im Frühjahr kommen die großen Reinigungsfahrzeuge, die den Sand sogar sieben.

Ähnliche Gerätschaften werden auch andernorts genutzt, wie in Rostock und Warnemünde. Dort fahren täglich Traktoren mit Reinigungsgeräten den Strand ab. Insgesamt kommen dabei laut der offiziellen Seite der Stadt Rostock bei jeder Fahrt zwischen einer und drei Tonnen Abfall zusammen. Neben den regulären Mülltonnen stehen die sogenannten „Ostsee-Ascher“, die für die Entsorgung gesammelter Kippen gedacht sind.

Auf Usedom appelliert man an Vernunft

Andere Orte halten nichts von rauchfreien Zonen, wie die Kaiserbäder der Insel Usedom. In Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin appellieren die Verantwortlichen an die Vernunft ihrer Gäste. Zudem ist die Nachfrage nach Nichtraucherbereichen kaum vorhanden. Raucher können sich etwa beim Strandkorbverleih oder bei der Touristinformation „Strandascher” abholen.

Im Jahr verteilen Leihstellen zwischen 15. 000 und 25. 000 dieser Aschenbecher, berichtet Mike Golon von den Kaiserbädern Heringsdorf. Neben der täglichen Reinigung wird der Sand bei der Großreinigung im Herbst und bei Bedarf per Maschine gesiebt.

Hin und wieder finden die Reinigungskräfte auch mehr als nur Müll. Ein Jogger rief bei den Kaiserbädern im Büro von Mike Golon an, um den Verlust seines Handtuchs und anderer Habseligkeiten zu beklagen. Diese hatten Reinigungskräfte am Strand entdeckt und mitgenommen. „Schätze haben wir leider noch nicht gefunden“, so Golon.