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Giftanschlag

Zwei Hunde kurz hintereinander getötet

Wietstock / Lesedauer: 3 min

Besitzerin Anke Rühmer aus Wietstock muss innerhalb von wenigen Wochen das lange qualvolle Sterben von zwei Hunden miterleben. Die Polizei ermittelt und ruft speziell Hundehalter zu besonderer Vorsicht auf.
Veröffentlicht:19.08.2020, 12:58

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Lange hat sie gezögert, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber am Mittwoch dann hat Anke Rühmer aus Wietstock doch nach mehreren schlaflosen Nächten Anzeige bei der Polizei erstattet. Schließlich ist in der vergangenen Woche ihr Hund in der Neubrandenburger Tierklinik verstorben. Vergiftet, so die Diagnose der dortigen Tierärzte, die nichts mehr für den Vierbeiner tun konnten. Mehrere Tage lang hatte sich der Malinois gequält. Und seine Besitzerin hatte mit dem Tier gelitten.

Bereits ihr zweiter Hund, der vergiftet wurde

Vor allem auch, weil es schon der zweite Hund in diesem Jahr gewesen ist, der an einer Vergiftung gestorben ist und sich ebenfalls mehrere Tage lang gequält hat. Auch bei ihm haben die Veterinäre nichts mehr ausrichten können. Bei beiden Tieren waren die inneren Organe bereits soweit geschädigt, dass eine Rettung nicht möglich war.

Nach den Aussagen von Anke Rühmer müssen die beiden Vierbeiner, die auch als Therapiehunde eingesetzt wurden, ihn Zeitraum zwischen dem 28. Juni und dem 10. August 2020 auf dem Privatgrundstück der Besitzerin in Wietstock vergiftet worden sein. Weil die Tierärzte bestätigt haben, dass es sich in beiden Fällen um Vergiftungen gehandelt hat, hat die Polizei am Mittwoch eine entsprechende Anzeige aufgenommen und ermittelt nun wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

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Die Ordnungshüter suchen zudem Zeugen, die womöglich etwas zu den Vorfällen sagen können. Unterdessen machen sich auch die anderen Wietstocker Sorgen, denn in dem Dorf gibt es etliche Tierhalter. Einige befürchten, dass jemand auch diesen Tieren – Hunden, Katzen, Pferden, Kühen oder dem Geflügel etwas antut.

Wer Beobachtungen zu den beiden aktuellen Vergiftungsfällen gemacht hat oder andere Hinweise geben kann, sollte dies der Polizei mitteilen unter 039771 82-224, über die Internetwache der Landespolizei M-V unter www.polizei.mvnet.de oder aber bei jeder anderen Polizeidienststelle.

Besitzerin rettet Tiere aus Tierheimen und Gnadenhöfen

Im Rahmen der Ermittlungen wird zu klären sein, warum die Tiere vergiftet worden sind. Anke Rühmer gestaltet schon seit mehreren Jahren als „Hexe Lilli” das Kinderprogramm „Lilli Wünschebaum”. Dabei kommen auch Tiere zum Einsatz, die Anke Rühmer bei sich aufgenommen hat. Insgesamt etwa 40 Tiere, die unter anderen von Gnadenhöfen oder aus Tierheimen gekommen sind und die bei der Wietstockerin einen ruhigen Lebensabend verbringen sollen. Nun ist Anke Rühmer in Sorge, dass auch den anderen Tieren etwas angetan werden könnte. Vor allem, weil einige von ihnen sich tagsüber unter freiem Himmel aufhalten. Demnächst sollen Kameras an dem Grundstück installiert werden, um etwas mehr Sicherheit zu schaffen. Ob das einen mutmaßlichen Vergifter abhält, bleibt abzuwarten.

Derzeit ist nicht bekannt, dass es ähnliche Fälle von Tiervergiftungen in Ferdinandshof oder Umgebung gegeben hat. Die Polizei warnt vor möglichen ausgelegten Giftködern, die für Hunde und andere Tiere gefährlich sein könnten. Beim Fund eines solchen verdächtigen Köders sollte die Polizei informiert werden – und der Köder nicht mit bloßen Händen angefasst. Bei Spaziergängen sollten Hundebesitzer darauf achten, dass ihre Vierbeiner nichts fressen.