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Umwelt

Warum werden bei Meiersberg die Kiefern abgeholzt?

Meiersberg / Lesedauer: 2 min

Im Meiersberger Revier werden Kiefernbestände eingeschlagen. Der wüste Anblick fällt jedem Verkehrsteilnehmer auf. Muss das so?
Veröffentlicht:21.11.2020, 11:06

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Der Kahlschlag im Wald gleich neben der Straße zwischen Meiersberg und Ueckermünde ist für Autofahrer und Radfahrer nicht zu übersehen. Seit einigen Tagen werden dort großflächig Bäume gefällt. „Im Forstamtsbereich Torgelow wird zurzeit vermehrt Holz eingeschlagen, auch im Revier Meiersberg rund um den sogenannten Meiersberger Verbindungsdamm“, sagte Forstamtsleiter Thomas König auf Nordkurier-Nachfrage.

Kiefern sind schon alt

Wenn ein vorher geschlossener Wald plötzlich nicht mehr da ist, dann fällt das natürlich auf, und es sieht ja auch erst einmal ziemlich wüst aus auf der Fläche, bestätigte der Forstamtsleiter, um dann zu erklären: In drei bis fünf Jahren ergibt sich schon wieder ein ganz anderes Bild.

„In Deutschland darf niemand einfach so einen Wald abholzen, wir arbeiten natürlich mit Wiederaufforstungsplänen, geordnet und nachhaltig“, erläuterte der Forstexperte das Geschehen. Es werde nicht mehr eingeschlagen als nachwächst. Die Bäume, die zurzeit bei Meiersberg eingeschlagen werden, sind Kiefern. „Die Kiefern sind schon alt, wir verwerten das Holz, bevor es durch Schwammbefall wertlos wird“, so König.

Mehr als zwei Hektar sind nicht erlaubt

Gleichzeitig wird der Wald an dieser Stelle verjüngt. Die Eichen, die nachwachsen und in den Bestand integriert werden, bekommen nun das Licht, das sie brauchen. Aber auch Kiefern werden auf dieser Fläche wieder aufgeforstet, denn auch die Kiefer braucht viel Licht zum Wachsen. „Die Einzelflächen, die wir abholzen, dürfen maximal zwei Hektar groß sein, damit aus dem Waldklima kein Freiflächenklima wird“, erklärte König weiter.

Nicht nur nachwachsende Bäume, auch andere Pflanzen und Tiere profitieren von der Auslichtung. Im Meiersberger Revier beispielsweise wächst der seltene Königsfarn. Vögel und Fledermäuse, die am Waldrand jagen, finden zeitweise ein neues Jagdrevier.