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Umstrittene Auktion

Verschleudert Ueckermünde sein Ausbildungszentrum?

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Stadtvertreter von Linken, SPD und Bürgerbund wollen die Versteigerung von städtischem Eigentum quasi im letzten Moment verhindern. Die einstige Ausbildungsstätte soll unter den Hammer kommen – angeblich wurde das im Alleingang beschlossen.
Veröffentlicht:02.03.2020, 06:07

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Ob die einstige Ausbildungsstätte in der Liepgartener Straße am 13. März versteigert wird, so wie es im Katalog des Berliner Auktionshauses Karhausen angekündigt ist, wird sich am Abend des 2. März entscheiden. In einer Dringlichkeitssitzung der Ueckermünder Stadtvertretung wird über die Versteigerung des städtischen Objektes abgestimmt.

Mindestgebot weit unter dem Wert

Das Mindestgebot steht bei 450 000 Euro. Die Stadtverwaltung hatte die Versteigerung in Auftrag gegeben, nachdem es über anderthalb Jahre lang nicht gelungen war, das Gelände mit dem Gebäude zu verkaufen. Die Stadt wollte ursprünglich einen Verkaufspreis von 750 000 Euro erzielen. Darüber gibt es einen Beschluss der Stadtvertretung vom Juni 2018. „Aber es wurde nie beschlossen, dass das Objekt nun für 450 000 Euro versteigert werden soll“, gibt der SPD-Fraktionschef Carsten Seeger zu bedenken.

Diese Bedenken haben er und Linken-Fraktionschef Detlef Rabethge in der jüngsten Hauptausschuss-Sitzung vorgebracht. Andre Klink vom Bürgerbund Ueckermünde weist außerdem darauf hin, dass für das Objekt ein Wertgutachten über 600 000 Euro vorliegt. Auch er bemängelt die fehlende Legitimation der Versteigerung durch die Stadtvertretung. „Nachdem die Stadt Ueckermünde im vergangenen Jahr zweimal juristisch auf die Nase gefallen ist, sollten wir diesmal vorsichtiger sein“, sagte Carsten Seeger.

Andere Ideen für das Gelände gesucht

Die drei Stadtvertreter wollen auf der heutigen Dringlichkeitssitzung aber noch mehr erreichen. „Wir haben einen Änderungsantrag vorbereitet und wollen, dass das städtische Eigentum nicht versteigert wird“, erklärte Detlef Rabethge (Linke). Die Stadt habe einen ausgeglichenen Haushalt, ein Ausverkauf von städtischem Vermögen sei nicht nötig. Alternativ schlagen SPD, Linke und Bürgerbund Ueckermünde vor, die weitere Nutzung des Objektes in den Fachausschüssen zu beraten.