StartseiteRegionalUeckermündeRolle der Mutter im Mordfall Leonie beibt im Dunkeln

Tragödie in Torgelow

Rolle der Mutter im Mordfall Leonie beibt im Dunkeln

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Während sich der Stiefvater der getöteten Leonie ab Ende September wegen Mordvorwurfs vor Gericht verantworten muss, bleibt die Rolle der leiblichen Mutter weiter im Dunkeln. Warum?
Veröffentlicht:18.08.2019, 08:33

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David H. sitzt seit sieben Monaten in Untersuchungshaft – dem Stiefvater Leonies werden brutale Taten zur Last gelegt: „Mord durch Unterlassen“ sowie sieben weitere Fälle der Misshandlung von Schutzbefohlenen werden dem 27-jährigen in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg vorgeworfen. Der Beschuldigte soll Leonie und ihren kleineren Bruder mehrfach schwer misshandelt haben. Die sechsjährige Leonie war am Abend des 12. Januars in der Wohnung in Torgelow gestorben – nachdem sie über Monate auf übelste Art und weise malträtiert worden war.

Offen ist allerdings noch immer, ob auch die Mutter Leonies vor Gericht angeklagt wird. Seit über einem halben Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gegen Janine Z. wegen des Verdachts der „fahrlässigen Tötung durch Unterlassen“.

„Vorwurf gegen Leonies Mutter schwer wiegend”

Der Staatsanwaltschaft liegen mittlerweile die Ergebnisse eines zusätzlich angefertigten Gutachtens vor, mit dem auch die Rolle der Mutter beim Tod des Mädchens analysiert werden soll. „Doch der Fall ist komplex, wir prüfen weiter. Der Vorwurf gegen die Mutter ist schwerwiegend“, bittet Oberstaatsanwalt Gerd Zeisler um Geduld. Ob es noch Wochen oder eher Monat dauere, bis eine Entscheidung falle, ob auch gegen die Mutter Anklage erhoben werde, wollte und konnte Zeisler nicht sagen.

Mordprozess im Justizzentrum Neubrandenburg

Fakt aber ist, dass der Prozess gegen den Stiefvater auf großes Interesse der Öffentlichkeit stößt. Die 42 Plätze im Gerichtssaal im Justizzentrum Neubrandenburg dürften schnell restlos voll sein.