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Wasserqualität

Miese Noten für Haff-Strand

Vogelsang-Warsin / Lesedauer: 2 min

Fast alle Badestellen in der Haff-Region können bei der Wasserqualität mit guten bis ausgezeichneten Noten punkten. Nur ein Strand ist so richtig schlecht.
Veröffentlicht:21.05.2019, 08:39

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Gerade einmal zwei Badestellen in Mecklenburg-Vorpommern sind mangelhaft. Eine davon befindet sich in Vogelsang-Warsin. Bürgermeister Ingo Grönow weiß um die Probleme am Strand seiner Gemeinde: „Dass unsere Wasserqualität schlecht ist, ist für mich nichts Neues. Wenn man bei uns ein paar Meter ins Wasser geht, dann steht man im Schlick”, sagt er.

Die Bewertung „mangelhaft” ist dabei kein einmaliges Ergebnis. Wann eine Badestelle so eingestuft wird, ergibt sich dem Wirtschafts- und Gesundheitsministerium zufolge aus den Richtlinien der Europäischen Union. „Es ist also nicht so, dass eine einzige Wasserprobe entnommen wird und daraufhin eine Bewertung erfolgt. Vielmehr werden die vergangenen vier Jahre ausgewertet. Daraus ergibt sich dann ein Gesamtwert”, sagte Minister Harry Glawe (CDU) während der Vorstellung der Badewasserkarte für das Jahr 2019.

Kein offizielles Badeverbot

In der Regel werden die entsprechenden Wasserproben jedes Jahr vom 1. Mai bis zum 10. September etwa alle vier Wochen durch die zuständigen Gesundheitsämter der Landkreise genommen. Das Wasser wird dann auf gesundheitliche Messgrößen sowie auf die Sichttiefe und den pH-Wert untersucht. Wer auf seine Gesundheit Wert legt, sollte das Haff in Vogelsang-Warsin also eher meiden. Auch wenn es ein offizielles Badeverbot nicht geben wird.

„An der Badestelle in Vogelsang-Warsin am Stettiner Haff treten starke Schwankungen auf, sodass Einstufungen in den vergangenen Jahren von ausgezeichnet bis mangelhaft erfolgten”, sagt Glawe. Ein Zufall ist die schlechte Wasserqualität aber dennoch nicht.

„Es stimmt zwar, dass es auch ein wenig von der Witterung abhängt”, sagt Bürgermeister Ingo Grönow. Das Gemeindeoberhaupt nennt aber auch eine zweite Ursache: „Das Haff hat bei uns eine direkte Verbindung mit einem Graben, der in Luckow und Vogelsang-Warsin die Wiesen bewässert und unter anderem Düngemittel ins Haff spült.”

Pflanzeninsel könnte helfen

Über mögliche Lösungen für das Problem hat Grönow mit seiner Gemeindevertretung bereits beraten. Beispielsweise könnte eine schwimmende Pflanzeninsel helfen. Mithilfe dieser sogenannten Makrophyteninsel sollen Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff direkt aus dem Wasser aufgenommen werden.

Allein diese Insel würde aber wohl nicht ausreichen. „Wir sind in engem Kontakt mit dem Wasser- und Bodenverband und suchen nach Lösungen. Etwas Konkretes gibt es aber noch nicht”, sagt Ingo Grönow.

Selbst eine Verlegung des Strandes innerhalb der Gemeinde hatte der Bürgermeister schon ins Spiel gebracht. „Das Problem mit der schlechten Wasserqualität zu lösen, wird sicherlich auch Aufgabe der neuen Gemeindevertretung nach der Wahl sein”, so Grönow.