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Eine ganz besondere Bank

Eggesiner Eiche schmückt den Mönkebuder Strandpark

Mönkebude / Lesedauer: 3 min

In Mönkebude gibt es eine neue Attraktion, die aufgrund des Coronavirus ohne Zuschauer aufgestellt werden musste. Eine Einweihungsfeier soll jedoch nachgeholt werden.
Veröffentlicht:23.03.2020, 09:19

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Ein Frühjahrsputz im Strandpark mit vielen fleißigen Helfern und mittendrin eine große Überraschung – das war der Plan der Mönkebuder, bevor Corona allen einen Strick durch die Rechnung machte. Vor den Augen zahlreicher Zuschauer sollte nämlich das neue Schmuckstück, eine gigantische Bank, im Hafen aufgebaut und natürlich auch eingeweiht werden.

„Wenn das hier alles überstanden ist, holen wir auf jeden Fall die Einweihungsparty nach“, versichert der Mönkebuder Alwin Harder, der jedes Jahr mit zahlreichen Touristen mit seinem Zeesenboot auf Hafftour geht, dem Nordkurier am Telefon. „Bitte seid vernünftig und bleibt jetzt alle zu Hause.“ Da der Traktor bereits reserviert und die Bank beim Künstler nicht länger untergestellt werden konnte, wurde sie nun ohne Zuschauer und weiteren Helfern, natürlich unter Beachtung der Sicherheits- und Hygienevorschriften, trotzdem an ihren Bestimmungsort gebracht.

Kunstwerke mit der Kettensäge

Lars Gall vom Reiterhof Adler übernahm den Transport mit seinem Traktor. Mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde gelangte der bärtige Seemann gesichert auf einer Palette in seinen neuen Heimathafen.Geschaffen wurde das Kunstwerk von Toni Werner bereits vor einigen Wochen. Wenn Toni Werner seine Kettensäge anschmeißt, dann wird es nicht nur laut, sondern es entstehen in Windeseile auch beeindruckende Kunstwerke, wie sie authentischer nicht sein könnten.

Seit fast drei Jahren werkelt und zaubert der mittlerweile in Grambin wohnende Hobbykünstler mit der Kettensäge wie wohl kein anderer in der Region. Was damals klein und nur für die Familie anfing, hat sich schnell herumgesprochen, und nun kann der Kettensägenkünstler über fehlende Aufträge nicht klagen. Egal, ob kleine Herzen, riesige Gartenbänke, ein umarmungsliebender Schneemann, neugierige Eulen, gefräßige Biber oder ein begehbares Storchennest für die Kita – es gibt wohl nichts, was Toni Werner nicht mit der Kettensäge zaubern kann.

Auch neue Technik kommt zum Einsatz

Nun stand die riesige Bank für den Mönkebuder Strandpark auf der Auftragsliste des Künstlers. Gemeinsam mit dem Tourismusverein der kleinen Perle am Haff wurde überlegt, welches maritime Motiv am Besten passt und für Urlauber und Einheimische gleichermaßen anziehend wirkt.

Letztendlich entschieden sich die Verantwortlichen für einen Akkordeon spielenden Seemann und natürlich darf auch die Haffmöwe nicht fehlen. „Seit einiger Zeit beschäftige ich mich neben den Kettensägearbeiten auch mit der Airbrushtechnik“, sagt Toni Werner. „Marcel Neumann, ein guter Kumpel, hat mir das alles beigebracht.“ Gut anwenden konnte der Grambiner die Technik dann auch gleich bei der frechen Möwe, die lebensecht die Bank an einem Ende ziert. Den bärtigen Seemann fertigte Toni Werner an mehreren Tagen immer nach Feierabend aus einer riesigen alten Eiche.

Aber wo kommt er eigentlich her, dieser gigantische Eichenstamm? Vielleicht sogar aus der Region? Recherchen ergaben, dass die alte Eiche viele Jahre in Eggesin wuchs. Unweit des Sportplatzes an der Stettiner Straße neben der Tankstelle stand sie bis Anfang letzen Jahres. Dann musste sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden.