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Vorrat wird knapp

Blutspenden auch von Urlaubern willkommen

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Steigen die Temperaturen, erhöhen sich die Sorgen beim Roten Kreuz. Denn vor allem im Sommer spenden immer weniger Menschen Blut. Schon jetzt sind die Vorräte deutlich dezimiert.
Veröffentlicht:22.07.2019, 07:53

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In den vergangenen drei Wochen sind die Vorräte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Region um etwa 10 bis 15 Prozent zurückgegangen, informiert Silke Hufen vom Spenderinstitut. „Wir brauchen jeden Spender“, betont sie. Noch kann der Dienst aber allen Anfragen des Ameos-Klinikums in Ueckermünde nachkommen. „Wir müssen das Blut sehr gewissenhaft verteilen – aber noch gelingt es“, so Hufen. Allerdings könne sich die Lage verschärfen: „Durch die prognostizierte Warmwetterlage und die Ferienzeit befürchten wir einen starken Spenderrückgang“, fügt sie an.

Grund dafür sei Hufen zufolge die Urlaubszeit. Größere Einrichtungen, wie Berufliche Schulen, Gymnasien und Fakultäten sind geschlossen, weshalb übliche Spendentermine dort nicht stattfinden können. Zahlreiche regelmäßige Spender befinden sich in den Ferien, während sich viele Daheimgebliebene bei großer Hitze schönere Dinge einfallen lassen, als Blut zu spenden, weiß die Frau vom DRK.

Das große Problem: Blutspenden sind nur begrenzt haltbar. Blutkonserven bleiben bis zu 42 Tage frisch, Blutplättchen sind laut Hufen lediglich vier Tage haltbar. Deshalb sei es wichtig, dass die Menschen auch in der Sommerzeit spenden, um einen ernsten Engpass zu vermeiden. Ein solcher sei in den vergangenen Jahren in der Region noch nicht vorgekommen, wenngleich es schon im vergangenen Jahr ernste Sorgen gab.

Gelinge eine Versorgung mit den eigenen Vorräten nicht mehr, kooperiere das Institut in Ueckermünde zunächst mit den Universitätskliniken in Greifswald und Rostock. Sollten die Blutkonserven landesweit erschöpft sein, ist ein bundesweiter Austausch möglich. Engster Kooperationspartner wäre dann das Land Niedersachsen.

Großes Spenderpotenzial erkennt das DRK aktuell in den vielen Sommerurlaubern. Hufen: „Die wissen allerdings weder über die Anlaufstellen noch die Termine Bescheid.“ Um mehr Leute zum Blutspenden zu locken, sollte das DRK vielleicht Anreize schaffen, heißt es aus dem Ameos-Klinikum in Ueckermünde. Wenn die Spender 20 Euro bekämen, gäbe es eventuell auch keine Probleme mehr mit dem Blutvorrat. Pro Jahr dürfen Männer sechs Mal spenden, Frauen drei Mal. Von einer Spende profitieren bis zu drei Patienten.