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30 junge Leute starten Ausbildung im Krankenhaus

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Am Dienstag beginnt für viele junge Leute das neue Ausbildungsjahr. Auch in den Ameos-Kliniken in Vorpommern wurden die neuen Auszubildenden begrüßt. Schichtdienst, frühes Aufstehen, ständig für andere da sein müssen – wissen die jungen Leute eigentlich, worauf sie sich da einlassen?
Veröffentlicht:01.09.2020, 05:37

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Mit den Worten: „Vor genau 14 Jahren saß ich auf so einem Platz wie Sie heute“, hieß Krankenhausdirektor Stephan Freitag am Montagmorgen die 30 neuen Auszubildenden der Ameos-Klinika Vorpommern als Teil des Klinikteams willkommen.

Auch er habe als Azubi seine Krankenhauskarriere begonnen, und er wisse genau, dass das frühe Aufstehen, die Schichtdienste rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr einem sehr viel abverlangen. Er versprach den jungen Leuten, dass sie trotz des anstrengenden Jobs menschlich ganz neue Erfahrungen machen und sich enorm weiterentwickeln werden. „Pflegefachkräfte werden immer wichtiger, aber auch leider immer weniger“, sagte Freitag, der allen Azubis einen guten Start in ihre Ausbildung wünschte.

Pflegedirektor Wolf Steffen Schindler betonte indes, dass gerade in der letzten Zeit deutlich geworden sei, welch hohen Stellenwert die Berufe im Gesundheitswesen einnehmen. Er bat die jungen Leute, sich neben der Ausbildung nicht vor politischem Engagement zu scheuen.

Neue Ausbildung hat viele Vorteile

Um den Ausbildungsberuf in der Pflege attraktiver zu machen, wurden die zuvor im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz geregelten Pflegeausbildungen gebündelt. Alle Auszubildenden absolvieren zwei Jahre zusammen eine „generalistische Ausbildung“ und legen währenddessen einen Schwerpunkt für die praktische Ausbildung fest. Wird die generalistische Ausbildung im dritten Ausbildungsjahr weitergeführt, kann der Berufsabschluss „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ erworben werden. Durch die neue Ausbildung gewinnen die Pflegekräfte zahlreiche Vorteile: bessere berufliche Weiterentwicklung, Aufstiegschancen, Chancen auf mehr Gehalt sowie die EU-weite Anerkennung des Abschlusses.

Der Pflegedirektor versprach, dass sie gemeinsam die anspruchsvolle Ausbildung meistern werden, auch wenn es ab und an Tränen und Gedanken des Aufgebens geben könnte.

In Hamburg Heimweh bekommen

Was auf sie zukommt und wie anstrengend die Arbeit in der Pflege ist, das wissen die meisten der neuen Azubis sehr wohl, schließlich haben viele von ihnen bereits ein längeres Praktikum hinter sich.

„Ich wollte schon immer einen medizinischen Beruf erlernen“, erzählte die 16-jährige Marie Luise Heldt aus Ueckermünde, die bereits in der neunten Klasse ein medizinisches Praktikum absolvierte. Mit ihrem Motorrad wird sie dann ab heute regelmäßig zwischen der Berufsschule in Pasewalk und dem Ueckermünder Klinikum pendeln.

Auch Freundin Emely Margelowsky weiß genau, worauf sie sich einlässt. Vor genau einem Jahr begann sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Hamburg, die sie jedoch recht schnell abbrach. „Ich hatte so dolles Heimweh und wollte deshalb versuchen, in meiner Heimatstadt den Beruf zu erlernen“, sagte die 17-Jährige, die seitdem jedoch nicht auf der faulen Haut lag: „Im Februar konnte ich hier mein Praktikum beginnen, und jetzt freue mich richtig, in Ueckermünde mit der Ausbildung zu starten.“

Nachdem die jungen Leute ihre Schlüssel und ihre Dienstkleidung ausgehändigt bekommen hatten, unternahmen sie einen ersten Rundgang durchs Klinikum und versammelten sich zu einem Gruppenbild.