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Bürohund angesagt

Vierbeinige Kollegen liegen in der Uckermark im Trend

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Mit dem Haustier ins Büro oder die Werkstatt – wie wäre das? Das wollte der Uckermark Kurier von seinen Lesern wissen. Die Meinungen sind fast einhellig.
Veröffentlicht:26.11.2019, 18:32

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Immer mehr Unternehmen gestatten ihren Angestellten, Hund oder Katze mit auf Arbeit zu bringen. In der Uckermark sieht das noch anders aus, wie eine Umfrage ergab. Die meisten Chefs gestatten das nicht, die Kollegen aber würden schon gern... Silvia Prade findet die Idee super. Ihr würde auch gefallen, wenn Therapiehunde in Prenzlau zugelassen würden. Noch wisse sie von keinem Pflegeheim, das so etwas gestatte.

Mitglied der Familie

Margitta Pankow bekäme allerdings Panik, weil sie so Angst vor Hunden hat. Sie möchte sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man in ein Büro kommt und gleich angebellt oder angesprungen wird. Trauerbegleiter Andreas Sprenger hingegen erlaubt es Angehörigen der Verstorbenen, ihren Hund in sein Büro mitzubringen: „Das ist schon oft geschehen. Das Haustier gehört ja schließlich auch zur Familie.“

Marlies Böttcher meint, dass es darauf ankommt, ob der Vierbeiner gut erzogen ist. Außerdem dürfe so ein Arbeitstag mit Frauchen oder Herrchen auch kein Stress für das Tier sein. Man müsse also von Fall zu Fall abwägen.

Gleiches Recht für alle

Simone Schmidt hat das Glück, dass in ihrer Firma Hunde gern mitgebracht werden dürfen. Auch Sandra Czech sagt: „Ich darf meinen Kleinen jederzeit mit auf Arbeit nehmen. Unsere Bewohner sind immer ganz entzückt, wenn er mit dabei ist, und einige unserer Klienten haben sogar Leckerlies für ihn dabei.“ Auf Karsten Broses Baustellen ist das nicht machbar. Aber der Prenzlauer ist sowieso dagegen. „Sonst könnten ja alle kommen. Gleiches Recht für alle. Wenn der eine Kollege den Hund mitbringt, möchte ich dann meine Katze oder das Meerschweinchen mitbringen... Ich persönlich finde, dass Tiere auf Arbeit nichts zu suchen haben.“

Für und Wider

Elli Scheel wiederum bedauert: „Bei mir geht‘s leider nicht. Grundsätzlich wäre ich aber dafür. Es ist nachgewiesen, dass sich so ein Bürohund durchaus positiv auswirken kann. Allerdings gibt es auch einige Punkte, die dagegen sprechen. Allergien zum Beispiel..... Und natürlich muss der Hund dazu geeignet sein, diesen Trubel zu verkraften. Der Charakter und nicht zuletzt auch die Erziehung spielen eine wesentliche Rolle. Jeder Hundehalter sollte seinen pelzigen Mitbewohner gut genug kennen, um zu entscheiden, was er ihm zumuten kann. Leider sieht man aber viel zu oft ängstliche, überforderte und gestresste Hunde in Situationen, wo man als Hundefreund und Frauchen denkt: Dieser Hund sollte das jetzt lieber nicht durchmachen! Manchmal ist es eben auch besser, seinen Hund zu Hause zu lassen. Und wenn es ab nächste Woche wieder auf die Weihnachtsmärkte geht, einfach mal drüber nachdenken, ob das ein Wohlfühlort für die Fellnasen ist.“

Gemeinsame Gassirunde

Torsten Preibisch beschreibt das Bild aus seiner Firma: „Der Chef hat zwei, die Dispo einen, der Verkauf zwei, der Telefondienst zwei und die Lastbrücke einen. Es ist immer schön, jeden Tag punkt 12 Uhr die gemeinsame Gassirunde zu sehen.“ In Växjö hatte er selbst mal einen Doberman in der Werkstatt, den Tommy. „Und da ich im gleichen Haus gewohnt habe wie Tommy, kontrolliert er mindestens viermal in der Nacht, ob es mir auch gut geht – mit viel Sabbern und Stößen mit den Pfoten in meine Rippen, bis ich sagte: Tommy, mir geht’s gut.“

Arbeitnehmer haben keinen Anspruch darauf, ihren Hund oder ihre Katze mit zur Arbeit zu bringen. Darauf weist der Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hin. Es fällt unter das Haus- und Weisungsrecht des Arbeitgebers, Haustiere zu verbieten.

Und wie denken Sie darüber? Schreiben Sie uns, gern auch mit Beweisbild: [email protected]