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Corona

Vater fordert 1000 Euro Strafe für Maskenmuffel

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Der kleine Sohn von Thomas Heinecke aus Prenzlau muss mit einer Niere leben. Er gehört zur Risikogruppe bei Corona. Das macht seinen Papa sehr wütend.
Veröffentlicht:22.10.2020, 10:37

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Als Thomas Heineckes Sohn zur Welt kam, sahen die Ärzte sofort, dass mit dem Kleinen etwas nicht stimmt. Kurz darauf war klar, dass eine Niere nicht richtig arbeitet. „Wir haben immer gehofft, dass sich das noch gibt”, erinnert sich der 33-Jährige an diese Zeit zurück: „Aber vor zwei Jahren musste ihm das Organ dann entnommen werden.” Seitdem lebt der Dreijährige mit nur noch einer Niere. „Er wird lebenslang auf Medikamente angewiesen sein”, erklärt sein Papa; beispielsweise solche, die seinen Blutdruck in Schach halten. Da kann sich die Knirps die Hand mit seiner Mama geben. „Meine Freundin muss aufgrund einer Herzschwäche Beta-Blocker nehmen”, setzt der Familienvater hinzu. Nur ihre sechsjährige Tochter und er selbst seien kerngesund, ergänzt Thomas Heinecke nachdenklich: „Trotzdem mache ich mir in der Coronazeit nun selbstverständlich große Sorgen.”

Oft Mund verbrannt

Ihn ärgere, dass nach wie vor so viele Menschen ohne Maske unterwegs seien. „Wenn es nur eine kleine Chance gibt, dass man durch das Tragen andere Menschen vor Ansteckung schützt, sollte man sie doch ergreifen”, betont der viele Jahre in einer Behindertenwerkstatt als Koch tätige Mann. Er habe sich bei den Maskengegnern deshalb schon so oft den Mund verbrannt, setzt er ärgerlich hinzu: „Man redet da wie gegen eine Wand und muss sich noch beschimpfen lassen.” Er werde trotzdem nicht müde, den Mundnasenschutz und vor allem das Abstandhalten anzumahnen. „Es ärgert mich, dass einem die Leute in den Geschäften auf die Pelle rücken, als ob es Corona nie gegeben habe”, sagt der Sozialhilfeempfänger dem Uckermark Kurier.

Keine Kontrollen?

Weil ihm der Schutz der Schwachen keine Ruhe lasse, habe er sich wiederholt ans Gesundheitsamt gewandt, erzählt Thomas Heinecke weiter: „Doch dort wurde mir nur versichert, dass man regelmäßig Kontrollen mache. Ich frage mich nur wo, gesehen habe ich noch niemanden von der Behörde.” Die Entgegnung, dass man den Kontrolleuren ihr Amt gewiss nicht ansehe, lässt der Prenzlauer nicht gelten: „Wenn das so wäre, würden die Ladeninhaber doch mittlerweile bei ihren Kunden auf das Tragen der Masken achten. Doch das kann ich nicht erkennen.” Selbst Geschäftsleute und Sicherheitsdienstler habe er schon mit seinen Vorwürfen konfrontiert, versichert der besorgte Vater: „Aber die sagen mir nur, dass sie nichts machen können.”

Hartes Durchgreifen

Thomas Heinecke wünscht sich deshalb, dass der Staat endlich mit Geldstrafen hart durchgreift. „So wie in Bayern, doch statt 250 Euro müsste man tausend Euro verlangen, wenn die Maske fehlt.” Da ist sich Thomas Heinecke mit seiner 29-jährigen Lebensgefährtin einig: „Schließlich zählt nicht nur sie zur Risikogruppe, sondern auch unser kleiner Sohn. Ich möchte mir nicht ausmalen, was ist, wenn er sich das Virus einfängt und einen schweren Verlauf durchmacht.” Argumente der Maskenkritiker, die bezweifeln, dass das Stück Stoff Schutz bieten kann, fegt er vom Tisch: „Die Regierung wird sich mit ihren Anordnungen schon was gedacht haben. Also setzt sie endlich um, oder ihr müsst blechen. Hauptsache viel, damit es weh tut und die Verweigerer endlich Lehren daraus ziehen.”