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Corona-Krise

Uckermark steuert auf Engpass bei Ärzten zu

Uckermark / Lesedauer: 2 min

Polen will ab Freitag auch Berufspendler in Quarantäne schicken. In den Krankenhäusern der Uckermark könnte die Hälfte der Ärzte wegbleiben.
Veröffentlicht:26.03.2020, 11:06

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Am Donnerstagvormittag häufen sich die Krisensitzungen und Telefonkonferenzen an den Krankenhäusern und Kliniken in der Uckermark. Grund dafür ist die Ankündigung der polnischen Regierung, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus künftig auch Berufspendler nach einer Rückkehr ins Land in eine 14-tägige Quarantäne schicken zu lassen.

Bereits ab dem morgigen Freitag soll dies gelten. In der Folge drohen massive Einschränkungen der medizinischen Infrastruktur in der Uckermark.

Die Hälfte der Ärzte aus Polen

Im GLG Kreiskrankenhaus Prenzlau kommen circa 50 Prozent der Ärzte aus Polen und pendeln täglich über die Grenze, informierte Andreas Gericke, Pressesprecher bei der GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH. Die GLG habe nun Anfragen an Hotels gestartet, „um die Kolleginnen und Kollegen aus Polen hier für die Zeit der Corona-Einschränkungen unterzubringen”.

Bereits in den vergangenen Tagen wurden für die Ärzte Übernachtungsangebote im Krankenhaus angeboten, um das Prozedere an der Grenze zu vermeiden. Wie viele Ärzte ab Freitag weiter ihren Dienst in Prenzlau ausüben werden, ist noch ungewiss: „Die Entscheidung liegt bei den Beschäftigten.”

Hotelzimmer gebucht

Auch am Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt kommt etwa die Hälfte des medizinischen Personals aus Polen. In der Klinikleitung wird deshalb intensiv nach Lösungen gesucht. „Wir haben Hotel-Kapazitäten gechartert”, sagte Geschäftsführer Ulrich Gnauck. Aktuell ist die Situation offen. Es bleibe abzuwarten, wer am Freitag zum Dienst erscheint.

Dessen ungeachtet stellte Gnauck klar: „Wir werden eine medizinische Versorgung am Klinikum aufrechterhalten”. Er ergänzte: „Aber eine eingeschränkte.”