Corona-Krise
Uckermark kratzt am kritischen Wert bei Neuinfektion
Uckermark / Lesedauer: 2 min
Die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Fällen in Brandenburg ist am Dienstag in den roten Bereich gerutscht. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, gab es in der zurückliegenden Woche 51,9 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Land. Negativer Spitzenreiter ist die Stadt Cottbus mit einer Inzidenz von 92,3. In der Uckermark liegt der Wert jetzt bei 33,6. In den letzten 24 Stunden sind neun laborbestätigte COVID-19 Fälle dazugekommen.
Kritischer Schwellenwert bei 35
Die 7-Tage-Inzidenz in der Uckermark kratzt damit an der ersten kritischen Schwelle von 35 Infizierten pro 100 000 Einwohner. Wird der Wert überschritten, springt die Corona-Ampel auf orange und die Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus werden verschärft. Konkret bedeutet das dann eine Ausweitung der Maskenpflicht, Einschränkung bei privaten Feiern und öffentlichen Veranstaltungen sowie ein Alkoholausschankverbot ab 23 Uhr in den Gaststätten.
370 Personen in Quarantäne
Seit dem Beginn der Pandemie sind in der Uckermark 126 Personen positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Fünf Menschen starben daran. „370 Personen befinden sich derzeit in häuslicher Absonderung”, informierte am Dienstag Amtsärztin Dr. Michaela Hofmann. Während die Infektionszahlen im Frühjahr und Sommer nur mäßig angestiegen seien, wurde alleine im Oktober ein Zuwachs von mehr als 70 Neuinfektionen in der Uckermark verzeichnet.
Rückkehr in „gewohnten Alltag”
Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis in der Uckermark die kritische Schwelle bei den Neuinfektionen überschritten wird. Einen maßgeblichen Grund für den deutlichen Anstieg der Infektionsdynamik sieht die Amtsärztin darin, „dass die Menschen nach dem Ausbruch der Pandemie und dem anschließenden Lockdown weitestgehend zurückgekehrt sind in ihren gewohnten Alltag”.
Appell an die Vernunft
Private Feiern mit vielen Gästen sowie die zahlreichen Reiserückkehrer seien die mit Abstand häufigsten Quelle für Infektionen. „Spätestens jetzt sollte sich jeder die Frage stellen, ob all das was nicht verboten ist, auch unbedingt sein muss, ob man mit seinem Verhalten eventuell sich selbst oder andere gefährden kann”, mahnte Amtsärztin Dr. Michaela Hofmann.