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Eindämmungsverordnung

Templin kündigt Kontrollen an Zweitwohnsitzen an

Boitzenburger Land / Lesedauer: 2 min

Dass Großstädter über Ostern ihre Wochenendhäuser besuchen, ist trotz Corona erlaubt. Aber nur, wenn es bei den Familien bleibt, sagen Bürgermeister.
Veröffentlicht:04.04.2020, 09:37

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Zu den bevorstehenden Osterfeiertagen befürchten Kommunen in der Uckermark einen zunehmenden Reiseverkehr in die Region, vor allem aus Berlin. Hintergrund sind die vielen Grundstücke mit Wochenendhäusern, die Hauptstädter in den Dörfern besitzen. Es sei zu befürchten, dass sich trotz coronabedingter Reisebeschränkungen dort über die Feiertagen nicht nur die Familien der Eigentümer aufhalten, sondern auch Freunde und Bekannte, teilten übereinstimmend der Bürgermeister von Templin, Detlef Tabbert (Die Linke), und sein Amtskollege Frank Zimmermann (parteilos) in der Gemeinde Boitzenburger Land mit.

Stadt kommt Amtshilfe nach

Ein Indiz dafür sieht Detlef Tabbert in entsprechenden Beobachtungen in den Ortsteilen der Stadt, die von Ortsvorstehern mitgeteilt wurden. Im Zuge der Verordnung zur Eindämmung der Corona-Infektion hat Uckermark Landrätin Karina Dörk (CDU) die Kommunen um Amtshilfe zur Durchsetzung der Regelungen gebeten. Das betrifft auch die Nutzung des Zweitwohnsitzes, die nur den Eigentümern und Familienangehörigen erlaubt ist. „Wir werden das aktiv kontrollieren und Verstöße auch ahnden“, kündigte Detlef Tabbert an.

Aktivitäten zu Zweitwohnsitz

Im Boitzenburger Land melden offenbar vermehrt Eigentümer von Wochenendhäusern ihren Zweitwohnsitz an. Die Gemeinde verzeichne „einen signifikanten Anstieg an steuerlichen Anträgen und Anträgen zum Einwohnermeldegesetz“, sagte Frank Zimmermann (parteilos).

Probleme befürchtet

Er appellierte an die Vernunft der Bürger, zu Hause zu bleiben. „Für einen touristischen Ansturm sind wir nicht gewappnet“, stellte er klar. Das beginne schon bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Die Kapazitäten in der Gemeinde und im Umland seien begrenzt. Mehr noch: So, wie im Amt Gerswalde deuten sich auch im Boitzenburger Land Probleme bei der Entsorgung von Abwässern an. Statt im 14-tägigen Rhythmus würden zunehmend wöchentlich Entsorgungsfahrten angemeldet. „Wir haben aber nur ein Fahrzeug“, sagte er. Und was eine Ausbreitung von schweren Erkrankungen am Covid-19-Virus bedeutet, möchte sich der Bürgermeister gar nicht vorstellen. Die Zahl der Plätze für eine intensiv-medizinische Betreuung in der Uckermark sei begrenzt.