Brandunglück
Schäden in Millionenhöhe am Kraftwerk Schwedt
Schwedt / Lesedauer: 2 min
Der Brand in einem Kraftwerk der Schwedter Papierfabrik Leipa hat einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Das war von Ronald Philipp zu erfahren, Sprecher EEW Energy from Waste GmbH, die den Betrieb unter dem Firmennamen Kraftwerk Schwedt GmbH & Co. KG betreibt. Eine genauere Schadenssumme konnte er noch nicht beziffern. Am 20. April war dort ein Feuer im Bereich einer Förderanlage ausgebrochen, die das Kraftwerk mit sogenannten Ersatzbrennstoffen versorgt.
Unklare Ursache
Die Untersuchungen zur Brandursache sind nach den Informationen von Ronald Philipp noch nicht abgeschlossen. Sowohl Ermittlungen des Landeskriminalamtes als auch des Versicherungsunternehmens dauern noch an. Sie beschäftigt vor allem die Frage, wie das Feuer überhaupt entstehen konnte, denn zum Zeitpunkt des Brandes stand die Anlage wegen planmäßiger Revisionsarbeiten still, auch die Förderanlage befand sich nicht in Betrieb.
Statik beeinträchtigt
Das Feuer hat erhebliche Schäden an den Dachträgern des Kesselhausstahlgerüstes verursacht. „Der von uns eingeschaltete Statiker wird den Betrieb erst wieder freigeben, wenn neue Stahlträger zur Aufnahme der Lasten aus dem Fördersystem für die Ersatzbrennstoffe eingebaut sind“, erklärte Rüdiger Bösing, Kaufmännischer Geschäftsführer des Kraftwerkes Schwedt. Er rechnet damit, dass der Betrieb frühestens Anfang Juni wieder aufgenommen werden kann.
Neue Anlage bestellt
Während die Zufuhr von Ersatzbrennstoffen dann sehr wahrscheinlich wieder aufgenommen werden könnte, ist der für den vertikalen Transport der Faserreststoffe zuständige sogenannte Z-Förderer vollständig zerstört worden. An Behelfslösungen, eine Teilmenge dieses Brennstoffs dem Kessel zuführen zu können, werde gearbeitet, so Bösing. Ein neuer Z-Förderer sei bestellt, werde aber voraussichtlich erst im Spätsommer dieses Jahres geliefert werden.
Papierproduktion nicht gefährdet
Durch das Brandunglück und die jetzt festgestellten Schäden war und ist die Produktion der Papierfabrik Leipa nicht betroffen, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer. Die Versorgung des Werkes mit Energie sei unabhängig von dem Kraftwerk über erdgasbefeuerte Kessel sichergestellt.