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Betreiber zieht zurück

Lychens neue Kita steht plötzlich ohne Träger da

Lychen / Lesedauer: 2 min

Weil der Umbau einer Villa zur integrierten Waldkita in der Flößerstadt sich schon zu lange hinzieht, ist der Träger aus dem Projekt ausgestiegen.
Veröffentlicht:17.01.2020, 12:49

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Da hat die Stadt Lychen endlich die Finanzierung für den Umbau einer Stadtvilla zur Kita unter Dach und Fach, und dann das: Ende des vergangenen Jahres zog der Kitaträger die Reißleine und teilte der Kommune mit, dass er aus dem Projekt Waldkita aussteigt. „Das kam für uns ziemlich überraschend“, sagte am Freitag Bürgermeisterin Karola Gundlach (parteilos).

Finanzierung zog sich hin

Seit Juni 2017 will die Stadt ihre Kita-Kapazitäten erweitern. Eine Immobilie stand zur Verfügung – eine seit Jahren leerstehende Villa in der Zehdenicker Straße. Mit der Kita und Umweltbildung Schneckenkönig GmbH, die am Unternehmenssitz in Bernau eine Kita betreibt, hatte ein Träger Interesse bekundet, eine zweite Kita in Lychen zu betreiben. Doch seither wartete die Kommune auf die Förderbescheide für den rund 900.000 Euro teuren Umbau. Ende vergangenen Jahres lagen sie vor.

Personal freigestellt

Diese lange Zeit sei der Grund, warum die Kita und Umweltbildung Schneckenkönig GmbH die Notbremse gezogen hat. „Wir sind ein kleines Unternehmen mit zehn Beschäftigten. Wir konnten nicht länger Zeit und Geld in das Projekt investieren“, begründete Claudia Fickel, eine der Geschäftsführerinnen, die Entscheidung des Kitaträgers. Das Unternehmen habe Personal freigestellt, um das Lychener Projekt voranzutreiben, Geld sei in Architektenleistungen und Notarkosten geflossen.

Projekt nicht gefährdet

Nach dem Rückzug der Bernauer ist die Frage nach einem Kitaträger offen. „Wir werden ein Interessenbekundungsverfahren einleiten“, sagte Karola Gundlach. Dabei wird sich herausstellen, ob es andere Bewerber gibt, die in das Projekt einsteigen wollen. Die Finanzierung sei trotz der neuen Situation nicht gefährdet, versicherte die Bürgermeisterin. „Fest steht: Wir werden bauen.“ Die ersten Ausschreibungen seien am Freitag im Internet eingestellt worden. Sollten alle Stränge reißen und sich wider Erwarten kein Träger finden, dann werde zur Not die Stadt einspringen, so Karola Gundlach.