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Graffiti

Hass-Parolen an Discounter in Prenzlau geschmiert

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Sie kamen nachts und haben viel Schaden angerichtet: Die Sprayer sollten sich schämen, so Netto-Gebietsleiter Patrick Muranko, der sie angezeigt hat.
Veröffentlicht:14.09.2020, 12:37

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Im März vor einem Jahr eröffnete Netto (rot) seinen Discounter in der Dr. Wilhelm-Külz-Straße nach nur 20-wöchiger Umbauzeit neu. Leiterin Dorina Schröder und ihr Team verzeichneten seitdem wachsende Umsatzzahlen. Der Discounter erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, nicht nur bei den Kunden aus der Innenstadt. Seitdem das Ordnungsamt der Stadt den vorgelagerten Parkplatz mit „bestreift”, also die Parkscheiben kontrolliert, sind meist auch genug Stellflächen für Auswärtige da, freut sich der für Expansion zuständige Gebietsleiter Patrick Muranko. Jetzt wurde die Begeisterung allerdings jäh getrübt. Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch zahlreiche Kunden registrierten am Montag mit Erschrecken, dass das Gebäude fast vollständig beschmiert worden ist. An mehreren Seiten des Objektes verewigten sich Sprayer mit ihren Graffitis.

„Wir sind wirklich geschockt”, sagte Patrick Muranko zu Wochenbeginn dem Uckermark Kurier. Man habe sofort nach Entdeckung des Schadens die Polizei informiert und Anzeige erstattet. Die „Kunstwerke” dürften vermutlich auch den Staatsschutz interessieren, schließlich sind darunter auch einige, die die Nazizeit verherrlichen.

Schnelle Beseitigung

Die schlimmsten Parolen wie „Heil Hitler” und Co. hat das Personal bereits mit Folien überklebt. Sprüche wie „Prenzlau ich hasse dier” und „Gerdi war hier” leuchteten am Montag aber noch mit fetten schwarzen Lettern von der weißen Wand am Haupteingang. Zu dieser Zeit stand Patrick Muranko bereits mit dem Vermieter des Standortes in Verbindung, um eine schnelle Beseitigung in die Wege zu leiten. „Ich habe gerade die Zusage bekommen, dass umgehend eine Firma beauftragt wird, die sich um die Bereinigung kümmern wird”, freute sich der Gebietsleiter über das Entgegenkommen der Nürnberger Immobiliengesellschaft, der das gesamte Fachmarktcenter an diesem Standort gehört.

„Ich finde diese Schmierereien absolut ungehörig und beschämend. Die Täter sollten sich schämen. Prenzlau ist so eine schöne Stadt, die alle in Ehren halten sollten. Von den Bewohnern habe ich immer wieder gehört, wie gelungen sie das neue Objekt finden und dass vor allem die langen Öffnungszeiten bis 22 Uhr eine Bereicherung für die Stadt sind”, so Muranko. Zur Kehrseite gehöre sicherlich, dass sich auch Trinker zu dem Discounter ziehen würden, „aber dieses Problem schienen wir langsam in den Griff bekommen zu haben.”