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Trauer

Deshalb denkt sie jeden Tag an ihren toten Vater

Klockow / Lesedauer: 3 min

Vor zwölf Monaten hat die Familie Hartmut Schmidt beerdigt. Seitdem ist nichts mehr, wie es war, sagen die Angehörigen des Klockower Feuerwehrchefs.
Veröffentlicht:28.01.2020, 11:37

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Als der todkranke Hartmut Schmidt im Januar 2019 für immer die Augen schloss, fiel nicht nur die Familie des Klockowers Feuerwehrchefs in ein tiefes Loch. Auch viele Freunde, Kollegen und Kameraden reagierten damals entsetzt. Sie hatten inständig gehofft, dass ihm noch etwas mehr Lebenszeit vergönnt sein möge; obwohl die Zeichen seit jeher schlecht gestanden hatten. Denn nachdem bei ihm 2014 unheilbarer Knochenkrebs diagnostiziert worden war, rechneten die Ärzte nicht mehr mit seiner Genesung. Ehefrau Karola und die beiden Kinder beteten trotzdem inständig für ein Wunder. Er sollte wenigstens noch die Einschulung von Enkeltochter Lotta miterleben dürfen. Doch daraus wurde leider nichts mehr. Der langjährige Vorarbeiter einer Reinigungsfirma starb fünf Monate davor. Der letzte Wunsch des 64-Jährigen, nämlich zu Hause friedlich im Kreise seiner Lieben einschlafen zu dürfen, wurde ihm Gott sei Dank noch erfüllt.

Dank an Leser

Ein Jahr nach dem Tod ihres Papas wandte sich Tochter Jacqueline Schmidt nun nochmals an den Uckermark Kurier. Sie ging an die Öffentlichkeit, um das Andenken an ihren Vater zu bewahren und den Lesern noch einmal Dank zu sagen. Im August 2018 hatte nämlich eine Spendenaktion der Uckermärker für den Krebspatienten innerhalb kürzester Zeit über 5000 Euro erbracht. Geld, das von dem schwerkranken Mann für die Neuanlage eines Wasseranschlusses aufgebracht werden musste. „Dass ihn neben seinen schier unerträglichen Schmerzen damals nicht noch finanzielle Sorgen plagten, war einfach nur wunderbar”, resümierte die 36-jährige Altenpflegerin. Wenige Monate zuvor hatten Uckermark Kurier-Leser erst 30 000 Euro für die Behandlung einer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Frau aus Göritz gespendet.

Kostbare Lebenszeit

Das Wissen um diese Mitmenschlichkeit lindert Jacqueline Schmidts Schmerz ein wenig. Obgleich seit dem Ableben des Papas kein Tag vergangen sei, an dem sie nicht an ihn gedacht habe, ließ die junge Frau weiter wissen: „Er fehlt in so vielen Lebenslagen. Ich habe ihn immer um Rat fragen und mich jederzeit auf ihn verlassen können. Und nun ist er einfach nicht mehr da. Er war der Mittelpunkt in unserem Leben. Deshalb ist seit einem Jahr nichts mehr so, wie es war. Er hat mir den richtigen Weg ins Leben gezeigt. Ohne ihn wäre ich heute nicht da, wo ich heute bin. Er war sehr tolerant, ist mit der Zeit gegangen, hat meinem Bruder Marco und mir in jungen Jahren vieles erlaubt. Er hatte noch so viele Pläne mit Lotta, wenn er denn die Rente erlebt hätte. Papa musste, als wir klein waren, sehr viel arbeiten und wollte bei ihr dann vieles besser machen.” Jacqueline Schmidts Worte sollen anderen bewusst machen, wie wertvoll gemeinsame Lebenszeit ist und wie schnell alles vorbei sein kann.