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Spätkauf ist nicht gleich Spätkauf

Boitzenburg / Lesedauer: 1 min

Was in Haßleben seit Jahren erlaubt ist, wird in Boitzenburg verboten: Ein Lebensmittelladen, der auch sonntags öffnet.
Veröffentlicht:11.11.2018, 07:01

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Metin Karasahin eröffnete zu Monatsbeginn einen Spätkauf in Boitzenburg. Seinen ursprünglichen Plan, an sieben Tagen in der Woche von 6 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts zu öffnen, hat die Gemeindeverwaltung abgelehnt. Nach der Berichterstattung im Uckermark Kurier warf eine Leserin die Frage auf, warum der Spätkauf nicht wie der Lebensmittelladen in Haßleben auch sonntags öffnen darf. In dem Lebensmittelgeschäft, das von Marita Blum und ihrem Bruder Mario Thiemke neben der Gaststätte „Zum Rasselbock“ an der B109 betrieben wird, herrscht immer Hochbetrieb – und das montags bis freitags von 7 bis 21 Uhr sowie am Wochenende bis 22 Uhr. Die Familie Thiemke betreibt eigentlich eine sogenannte Trinkhalle mit Waren des täglichen Bedarfs, erklärt Sachbearbeiter Frank Skomrock.

Alte Genehmigung noch immer aktuell

Die Genehmigung, laut des damals gültigen Gaststättengesetzes, sei bereits vor dem Einigungsvertrag erteilt worden und habe noch immer Bestandsschutz. Die Möglichkeit auch sonntags zu öffnen, könne sogar – wenn der Altinhaber ausscheidet – vom neuen Betreiber innerhalb eines Jahres übernommen werden. „Jede Veränderung wird neu beurteilt bei einer Geschäftserweiterung“.

Pech für Metin Karasahin. Er muss sich an das Ladenschlussgesetz des Landes Brandenburg halten und das sieht weder dauerhafte Sonntagsöffnungszeiten noch einen Spätverkauf nach 22 Uhr vor. Denn von 22 bis 6 Uhr herrscht im Wohngebiet Nachtruhe. Geregelt im Landesimmissionsschutzgesetz.