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Für Ex-Boxweltmeister Jürgen Brähmer kommt nur Sieg in Frage

Schwerin / Lesedauer: 3 min

Der 41-jährige Boxer Jürgen Brähmer steigt am kommenden Samstag zum 55. Mal als Profi in den Ring. Und feiert in Hamburg ganz nebenbei ein Jubiläum.
Veröffentlicht:20.12.2019, 05:55

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Ex-Boxweltmeister Jürgen Brähmer macht Tempo auf dem Laufband, der Schweiß fließt in Strömen. Vor ihm ein Flachbildschirm, auf dem ein Boxkampf nach dem anderen gezeigt wird. Der Typ ist einfach verrückt nach Boxen.

Das muss er auch – ansonsten würde der gebürtige Stralsunder nicht mit 41 Jahren noch in den Boxring steigen. Und dies tut Brähmer am Samstagabend (22.15 Uhr) bereits zum 55. Mal. Mit dieser Schnapszahl nicht genug, der heutige Schweriner kann auch auf ein besonderes Datum zurückblicken.

Denn fast auf den Tag genau 20 Jahre ist es her, dass Jürgen Brähmer am 11. Dezember 1999 sein Profidebüt feierte. Der Gegner der Algerier Ramdane Kaouane. Der Ort Hamburg. Das Ergebnis ein Punktsieg. Es war der Startschuss für eine sagenhafte Karriere mit etlichen Weltmeistergürteln.

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Kampfname „Dobermann“

Einer, so Brähmer, soll mindestens noch dazu kommen. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Sieg gegen Jürgen Doberstein, Brähmers Jubiläumsgegner am Samstagabend – wiederum in Hamburg. Der gebürtige Kasache ist 30 Jahre alt, Kampfname „Dobermann“, und sieht in diesem Kampf die „Chance meines Lebens“. Diese will ihm Brähmer aber versauen. „Ich fühle mich top fit, sehe mich boxerisch im Vorteil, alles andere als ein Sieg kommt für mich überhaupt nicht in Frage.“

Doch was ist, wenn es wider Erwarten am Ende doch eine Niederlage geben würde? „Dann müsste ich das Ganze analysieren. Wenn ich sehen würde, dass ich boxerisch schlechter wäre, dann hätte das alles keinen Sinn mehr. Dann würde ich noch einen Abschiedskampf für meine Fans in Mecklenburg-Vorpommern machen und danach aufhören.“

Viele Freunde und Bekannte in Hamburg

Zumindest als Boxprofi, Brähmer würde dann eben nur noch als Trainer arbeiten. Doch an eine Pleite und somit an ein beschleunigtes Karriereende denkt der Jubilar ohnehin nicht, er will den Samstagabend einfach nur genießen. „Es sind viele Freunde und Bekannte vor Ort, die Location ist cool – ich freue mich einfach wahnsinnig auf diesen Kampf.“ Im Gegensatz zu vielen anderen Faustkämpfern muss Brähmer Tage vor dem Kampf auch keine Kilos purzeln lassen, kann sein ganz normales Trainingsprogramm durchziehen: „Knapp zehn Wochen habe ich mich jetzt intensiv vorbereitet.“

Und dabei musste er auch nicht wirklich auf die Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt verzichten. „Ich bin ohnehin nicht ein großer Fan von sowas, war nur mal kurz auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt, ein bisschen Karussell mit den Kindern fahren“. Auf eine wilde Fahrt würde Brähmer natürlich seinen Gegner Doberstein auch im Boxring einladen, ohne dabei jedoch selbst einen K.o.-Sieg von sich selbst zu fordern: „Ich will einfach einen guten Kampf liefern. Und natürlich gewinnen.“