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2. Liga

Ex-FCN-Kicker ist Sportchef in Cottbus

Neuruppin / Lesedauer: 3 min

Nach dem Zweitliga-Abstieg hat Energie Cottbus Roland Benschneider als Sportlichen Leiter verpflichtet. Der gebürtige Neuruppiner hat nun die schwierige Aufgabe, einen Trainer zu finden und eine völlig neue Mannschaft zu formieren.
Veröffentlicht:02.05.2014, 11:30
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Mit „Haut und Haar“ wird Roland Benschneider Lausitzer. So bekannte der neue sportliche Leiter von Zweitliga-Absteiger FC Energie Cottbus gleich bei der Vertragsunterzeichnung. Vor dem gebürtigen Neuruppiner, der einst auch in der Jugend in Neubrandenburg spielte, liegt ein Berg von Arbeit: Die Mannschaft, die in den zurückliegenden Wochen die Chance verspielte, auch im 18. Jahr hintereinander den FC Energie im deutschen Profi-Fußball zu repräsentieren, gibt es in zwei Wochen nicht mehr.

„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe beim FC Energie und komme mit Frau und Hund sofort in die Lausitz“, sagte Roland Benschneider in einer Pressemitteilung des Vereins. Doch der Job ist eine riesige Herausforderung: Nur zwei Profis (Sven Michel, Fanol Perdedaj) haben einen Vertrag für die 3. Liga. Der Etat wird auf 7,5 Millionen Euro halbiert, für das Personal bleiben 4,0 Millionen Euro.

Gute Argumente für Standort Cottbus

Am Mittwoch hatte der 33 Jahre alte Brandenburger einen Vertrag für zwei Jahre unterschrieben. Er soll sich nun „mit der Zusammenstellung einer konkurrenzfähigen Mannschaft für die Saison 2014/2015“ beschäftigen, heißt es offiziell vom FC Energie. „Wir haben viel zu tun – aber auch gute Argumente für den Standort Cottbus“, meinte der neue Sport-Chef Benschneider beim Amtsantritt. Von 1998 bis 2000 hatte er selbst an der Lausitzer Sportschule gelernt und für den Energie-Nachwuchs gespielt. Als Profi war er für Eintracht Trier, Arminia Bielefeld, den 1. FC Köln und den FC Augsburg aktiv. Wegen einer Knieverletzung musste Benschneider 2011 seine aktive Laufbahn beenden und führte danach den SV Elversberg als Sportlicher Leiter in die 3. Liga.

Als erste Aufgabe steht Benscheneider nun die Suche nach einem geeigneten Trainer ins Haus. Nach der Absage von Peter Vollmann, der beim künftigen Ligarivalen FC Hansa Rostock unterschrieb, hat diese Aufgabe absolute Priorität. Wichtig wird für Benschneider bei der Trainersuche und der Zusammenstellung eines schlagkräftigen Kaders der Schulterschluss mit dem neuen Präsidenten Wolfgang Neubert sein. Der Leiter der Cottbus Sportschule und Präsident des Landessportbundes Brandenburg übernimmt am 20. Mai das Ruder aus den Händen von Ulrich Lepsch.

Über Konzepte seiner Amtsführung in Liga 3 war Neubert bisher nicht bereit zu sprechen. „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, dass ich mich erst nach Amtsübernahme zu Wort melde. Noch ist Ulrich Lepsch unser Präsident, wir arbeiten als Vereinsführung Hand in Hand an den dringenden Aufgaben und übergeben schrittweise die Amtsgeschäfte“, teilte er mit und führte sich mit einer klaren Ansage ein: „Uns ist wichtiger, in diesen Tagen nach dem besiegelten Abstieg die Ärmel hoch zu krempeln und nicht blumige Reden zu schwingen. Priorität hat, Nägel mit Köpfen zu machen“, sagte er auf der Homepage des FC Energie.

Talenten Sprung in den Profibereich ermöglichen

Klar ist, dass der Cottbus künftig noch stärker mit eigenen Talenten planen will. „Wir werden bei der Drittliga-Mannschaft mehr denn je auf den eigenen Nachwuchs setzen und den Talenten den Sprung in den Profibereich ermöglichen“, sagte der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Matthias Heidrich. Die Nachwuchsarbeit des Clubs stand zuletzt in der Kritik. U19-Trainer Daniel Meyer hatte bemängelt, dass junge Spieler zu Probetrainings quer durch Deutschland fahren würden, „weil viele andere Clubs weit aufmerksamer den Weg und die Leistungen der Jungs beobachten, als das hier bei uns im Verein der Fall ist“.