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Ben Hecker und Mario Kahl

Störtebeker-Festspiele trauern um Darsteller

Ralswiek / Lesedauer: 2 min

Ben Hecker und Mario Kahl standen lange gemeinsam auf der Störtebecker-Bühne auf Rügen. Beide sind nun verstorben.
Veröffentlicht:11.03.2019, 10:07

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Sie standen viele Jahre auf der Freilichtbühne in Ralswiek. Nun sind Schauspieler Ben Hecker und Stuntman Mario Kahl gestorben. Die Fangemeinde der Störtebeker-Festspiele trauert. „Ihr plötzlicher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer. Wir bedauern den Verlust dieser lieben Menschen und Weggefährten zutiefst“, verkündet die Familie Hick, Betreiber der Störtebeker-Festspiele, per Facebook.

Schauspieler war international gefragt

Bereits am 22. Februar ist Ben Hecker im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Schauspieler und Synchronsprecher mit der markanten Stimme gehörte zum Stammensemble der Rügener Störtebeker-Festspiele. Von 2003 bis 2013 stand der gebürtige Kölner mehr als 700 Mal in unterschiedlichen Rollen auf der Bühne am Jasmunder Bodden, unter anderem als Fürst Orlow, schottischer König Robert III. oder Templermeister.

Der freischaffende Künstler spielte an Theatern in Hamburg, Lübeck, Kaiserslautern, aber auch in Mailand, London und Paris. Zudem verfasste er zahlreiche Hörbücher und übernahm viele Rollen in Film und Fernsehen wie „Die Manns – ein Jahrhundertroman“ und „Unser Charly“. Im vergangenen Sommer war er zusammen mit Robert Glatzeder, Sascha Gluth und Julia Horvath in der Wismarer Georgenkirche in dem Theaterstück „Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ zu erleben.

Stuntman erlag Krebserkrankung

Ebenfalls lange Zeit in dem Rügener Piratenspektakel dabei war Stuntman Marion Kahl, der vor wenigen Tagen nach einer langwierigen Krebserkrankung im Alter von 57 Jahren gestorben ist. Der Pferdesportler Kahl hatte vor 26 Jahren zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Holger die „Truppe der verwegenen Reiter“ gegründet und die Ritterspiele im sächsischen Oybin gegründet.

Auch auf der Felsenbühne in Rathen war er in mehreren Karl-May-Stücken zu sehen. Seine Reit- und Kampfkünste bescherten ihm Rollen in mehreren TV- und Kinoproduktionen, unter anderem in dem preisgekrönten Quentin-Tarantino-Film „Inglourious Basterds“.

Der Tod der beiden Künstler hat bei Fans in den sozialen Netzwerken tiefe Trauer und Bestürzung ausgelöst. „Ben Hecker war für mich einer der besten auf der Bühne“, schrieb Juston Rusch. „Ruhet in Frieden und grüßt uns den Sachsen“, schrieb Annegret Moltmann unter Anspielung auf den Leipziger Schauspieler Thomas Kornack, der in der Rolle als Überlebenskünstler und Piratenfreund schnell zum Publikumsliebling in Ralswiek avancierte und 2014 im Alter von nur 38 Jahren gestorben war.