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Nord Stream 2

Russisches Verlegeschiff vor Rügen – Geht der Pipeline-Bau weiter?

Sassnitz / Lesedauer: 2 min

Das Verlegeschiff „Akademik Tscherski” des russischen Gasmonopolisten Gazprom hat die Ostsee vor Rügen erreicht. Den Einsatz will Nord Stream 2 nicht kommentieren.
Veröffentlicht:12.05.2020, 13:46
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Knapp fünf Monate nach dem Baustopp an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat ein Verlegeschiff des russischen Gasmonopolisten Gazprom die Ostsee vor Rügen erreicht. Es lag am Dienstag wenige Kilometer südöstlich vom Fährhafen Sassnitz. Die „Akademik Tscherski” hatte im Februar vom fernöstlichen Hafen Nachodka abgelegt. Zu dem Einsatz des Spezialschiffes wollte sich ein Sprecher von Nord Stream 2 nicht äußern. „Spekulationen kommentieren wir nicht”, sagte er.

Projekt vollständig genehmigt

Der Sprecher betonte jedoch, dass das infolge der US-Sanktionen am 20. Dezember gestoppte Projekt vollständig genehmigt sei und in Übereinstimmung mit internationalem Recht gebaut werde. Mehr als 2300 der rund 2460 Kilometer langen Gasleitung von Russland nach Deutschland seien bereits verlegt. Für die verbleibenden sechs Prozent müsse das Konsortium nach neuen Lösungen suchen.

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"Pipeline im Interesse der Energiesicherheit Europas"

„Nord Stream 2 und die unser Projekt unterstützenden Unternehmen sind überzeugt, dass die schnellstmögliche Inbetriebnahme der Pipeline im Interesse der Energiesicherheit Europas, der europäischen Verbraucher, der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der EU und der Klimaschutzverpflichtungen liegt”, erklärte der Sprecher.

Die Schweizer Firma Allseas, die mit Spezialschiffen Rohre in der Ostsee verlegt hatte, stellte Ende vorigen Jahres die Arbeiten wegen der US-Sanktionen ein. Die USA warnen vor einer zu großen Abhängigkeit der EU von russischem Gas. Auch die Ukraine und mehrere EU-Staaten wollen das Projekt verhindern. Ursprünglich sollte die Leitung Ende vorigen Jahres fertig sein. Deutschland, wo Nord Stream 2 anlanden soll, hatte die Sanktionen der USA kritisiert.