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Neue Gästekarte

Binz dreht wieder an der Kurabgabe-Schraube

Binz / Lesedauer: 2 min

Im Nobelbad Binz auf Rügen wird erneut über eine drastische Erhöhung der Kurabgabe gestritten. Nach dem Willen der Kurverwaltung soll 2019 dazu eine neue Gästekarte eingeführt werden.
Veröffentlicht:01.11.2018, 09:23

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Nur drei Monate nach der Anerkennung des Binzer Ortsteils Prora als Erholungsort dreht die Kurverwaltung des Rügener Nobelseebades wieder an der Preisschraube. Nach einem Vorschlag von Kurdirektor Kai Gardeja soll bereits Anfang 2019 eine sogenannte Gästekarte die bisherige Kurkarte ablösen. Die Tagesgebühr soll von derzeit 2,85 auf dann 3,90 Euro steigen. Das wäre dann die mit Abstand höchste Tourismusabgabe in Deutschland.

Zusätzliche Erlebnisangebote inbegriffen

Im Unterschied zur klassischen Kurabgabe soll die neue Gästekarte mehr Leistungen anbieten, darunter vor allem Erlebnisangebote wie kostenlosen Eintritt in Museen, ins Binzer Sommervarieté, oder ins Naturerbezentrum Prora. Eine unentgeltliche Nutzung des Nahverkehrs ist nicht vorgesehen.

Die sogenannte „Gästekarte Binzer Bucht“ soll für die gesamte Umgebung von Binz und Prora gelten, also auch für die Feuersteinfelder, die Granitz mit dem Jagdschloss, den Port Mukran, und sogar Putbus und die Stadt Sassnitz mit den Kreidefelsen.

Heftige Kritik an überhöhten Abgaben

Doch die Pläne sind umstritten. Mitglieder im Betriebsausschuss der Kurverwaltung fordern zum Beispiel auch die kostenfreie Nutzung von Bus und Bäderbahn im Verbund mit Göhren, Baabe und Sellin. Kritisiert wird auch, dass die Gästekarte ganzjährig erhoben wird, also auch im Winter, wenn deutlich weniger touristische Angebote verfügbar sind.

Bedenken gibt es zudem, weil Urlauber, die nur kurz zum Baden in Binz weilen, oder Stammgäste, die nicht jedes Jahr die gleichen Angebote nutzen möchten, die volle Gebühr zu zahlen haben. Zudem sei eine Gebühr von 3,90 Euro für den Ortsteil Prora unangemessen, weil dort noch Supermärkte, Arztpraxen und Restaurants fehlten.

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