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Coronavirus

Was müssen Tierhalter jetzt beachten?

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Haustiere können in Zeiten von Corona ein Trost sein. Doch viele Tierhalter machen sich auch Sorgen. Zurecht? Ein paar wichtige Informationen zur Tierhaltung in Corona-Zeiten finden Sie hier.
Veröffentlicht:26.03.2020, 12:34

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In einer Zeit, in der soziale Kontakte auf ein Minimum beschränkt sind, sind viele für die Gesellschaft ihrer Tiere besonders dankbar. Doch auch die Vierbeiner – von den Menschen abhängig – bleiben von der Corona-Krise nicht gänzlich unberührt. Was müssen Tierhalter beachten, um ihre Lieblinge und sich selbst sicher durch die Krise zu führen? Der Industrieverband Heimtierbedarf hat einige Informationen für die Tierhaltung zu Corona-Zeiten zusammengetragen und damit einige häufig gestellte Fragen beantwortet.

Kann mein Tier COVID-19 erkranken und dieses auf mich übertragen?

Hier gibt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Entwarnung: Aktuell sind keine Fälle bekannt, in denen Hunde oder Katzen an COVID-19 erkrankt sind. Die Wissenschaft geht zudem nicht davon aus, dass Hunde oder Katzen das Virus auf Menschen übertragen können. Das Gleiche gilt nach aktuellem Kenntnisstand auch für Heimtiere wie Zwergkaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Kanarienvögel oder Wellensittiche sowie für Pferde und Tiere in der Landwirtschaft.

Gesunde Halter können also weiterhin mit ihren Tieren spielen und kuscheln. Generelle Hygieneregeln wie das Händewaschen nach jedem Kontakt mit dem Tier sollten aber trotzdem beachtet werden. Das FLI empfiehlt Heimtierhaltern, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, weiterhin, engen Kontakt zu ihren Tieren vorerst zu vermeiden. So sollten sie sich zum Beispiel nicht das Gesicht abschlecken lassen.

Sollten dennoch Symptome bei Vierbeinern auftreten, kann es nach Angaben des FLI in Einzelfällen ratsam sein, die Tiere testen zu lassen. So können weitere Informationen zur Übertragung des Virus gewonnen werden. In diesem Fall sollte sich das zuständige Gesundheitsamt mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen. Der Nachweis beim Tier folge dann dem gleichen Testverfahren wie beim Menschen, heißt es vom FLI.

Was wird aus meinem Tier, wenn ich in Quarantäne bin?

Laut FLI werden zunächst keine besonderen Maßnahmen wie eine Trennung oder Absonderung von dem Tier oder eine Quarantäne für Haustiere empfohlen. Freigängerkatzen dürfen also weiter nach draußen. Hundehalter in Quarantäne sollten wiederum junge, gesunde Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte bitten, ihre Vierbeiner auszuführen. Dabei muss Folgendes beachtet werden:

Wenn möglich sollte der Gassigeher das Haus oder die Wohnung nicht betreten, sondern den Hund im Eingangsbereich entgegennehmen. Vor der Übergabe des Tieres sollten sich die Infizierten gründlich die Hände gewaschen haben. Es gilt weiterhin, den direkten Kontakt mit der Person, die das Tier abholt, zu vermeiden. Zum Spazieren sollte der Gassigeher möglichst eine eigene Leine und ein eigenes Halsband mitbringen. Ist das nicht möglich, muss die Leine gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Sollte ich meinem Hund zum Gassigehen eine Maske aufsetzen?

Da es bislang keine Hinweise darauf gibt, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen darstellen, noch dass sich die Tiere bei Menschen anstecken können, ist der Einsatz von Atemmasken oder Desinfektionsmitteln bei Tieren nicht notwendig. Im Gegenteil: Solche Maßnahmen können die Tiere laut dem Deutschen Tierschutzbund enorm stressen und darüber hinaus ihre Häute und Schleimhäute schädigen.

Kann ich mit meinem Tier noch zum Tierarzt gehen?

Die Tierärzte und Tierkliniken in Deutschland sind weiterhin geöffnet. Tierhalter sollten den Tierarzt allerdings nur in dringenden Fällen aufsuchen und vorab telefonisch oder online einen Termin vereinbaren. Nur eine gesunde, erwachsene Person sollte das Tier dann zum Tierarzt begleiten und auch in der Praxis den Kontakt mit anderen Menschen möglichst vermeiden.

Ist es sinnvoll, Tiere vorsorglich im Tierheim abzugeben?

Tierhalter sollten ihre Schützlinge nur dann im Tierheim abgeben, wenn es unbedingt notwendig ist, denn ein Ortswechsel und der Verlust der Bezugspersonen bedeutet für die Tiere Stress.

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Außerdem befinden sich auch Tierheime derzeit in einer Ausnahmesituation. Von vermeidbaren Abgaben, die die Tierschützer unnötig belasten, sollte daher abgesehen werden.

Auf eine vorübergehende Betreuung durch das Tierheim während einer Quarantäne sollten Tierhalter also nur dann zurückgreifen, wenn es nicht möglich ist, das Tier zu Hause zu betreuen, etwa weil die infizierte Person im Krankenhaus behandelt werden muss.

Was muss ich bei der Pflege meines Aquariums beachten?

Grundsätzlich können Tierhalter ihre Aquarien wie gewohnt versorgen. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands bittet dabei jedoch um Vorsicht: Vor dem Griff ins Aquarium, sollten die Hände frei von chemischen Rückständen wie Desinfektionsmitteln sein. Um die Wasserwerte nicht negativ zu beeinträchtigen reicht es, Hände und Arme vorher mit klarem, warmem Wasser zu reinigen.