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Stress

Symptome für Burnout rechtzeitig erkennen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Wer dauerhaft gestresst ist, spürt irgendwann körperliche Folgen. Damit es nicht so weit kommt, sollte jeder auf die Warnzeichen achten – und negativen Stress nicht mit dem positiven Flow-Gefühl verwechseln.
Veröffentlicht:15.03.2019, 16:21
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Stress kennt doch jeder. Doch wann wird er ungesund? „Stress bedeutet grundsätzlich, dass es eine unspezifische Reaktion des Körpers oder Geistes gibt, die Menschen zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigt”, erklärt Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychiater.

Der gestresste Körper befindet sich in einem Ausnahmezustand: „Es werden körperliche und seelische Reserven mobilisiert”, erklärt die Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie. Die Konzentration, der Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen – genau wie das Herzminutenvolumen.

Stress als Dauerzustand ist gefährlich

Wichtig ist es, dass dieser Zustand nicht dauerhaft anhält – denn Dauerstress macht krank. „Dann wird dieses Alarmsystem andauernd ausgelöst, und man kommt in eine Art Übererregung”, sagt Roth-Sackenheim. Die Folgen können dauerhaft erhöhter Blutdruck, Diabetes, Kopfschmerzen, Fettstoffwechsel-, Schlaf- und Verdauungsstörungen sein. Damit es nicht so weit kommt, sollte jeder die ersten Warnsignale kennen und erkennen: „Bei vielen Menschen kommt das Gefühl auf, nur noch zu funktionieren”, sagt Sabine Keiner, Life- und Burnout-Coach aus Köln. Vielleicht signalisieren Partner oder Familie, dass neben der Arbeit kaum Zeit für schöne Aktivitäten bleibt. Auch die Stimmung spiegelt das Stresslevel wider.

Stress kann auch förderlich sein

Positiven Stress gibt es nach Ansicht der Expertin nicht. Was es aber gebe, ist das Flow-Gefühl: „Ich befinde mich in einer Situation, die mich ausreichend fordert, aber nicht überfordert. Ich kann die Herausforderung gut meistern, vergesse dabei die Zeit, habe Spaß, und es fließt.” Und manche Menschen sagen von sich selbst, dass sie gewissen Druck brauchen, um Aufgaben zu erledigen – hier kann Stress in gewissem Maße also förderlich sein. „Doch auch in diesen Fällen darf der Druck nicht zu stark und zu lange sein.”

Welche Faktoren negativen Stress auslösen, ist individuell unterschiedlich: „Um herauszufinden, was einen wie stark belastet, ist es zunächst gut, das eigene Stressgefühl zu beschreiben”, sagt Laura Letschert, systemischer Resilienzcoach aus Höhr-Grenzhausen bei Koblenz. Im Anschluss könne man ein bis zwei Wochen lang immer wieder bewusst das eigene Stressgefühl in verschiedenen Situationen wahrnehmen, auf einer Skala von 1 bis 10 einordnen und in einem Stresstagebuch festhalten.

Zum Abbau von Stressgefühlen im Alltag gibt es viele Möglichkeiten: „Wichtig ist, sich regelmäßig Zeit für Bewegung zu nehmen”, sagt Burnout-Coach Sabine Keiner. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, Tai-Chi oder Progressive Muskelentspannung können helfen. „Ein weiterer wichtiger Faktor ist es, sich Zeit für sich und die eigenen Bedürfnisse zu nehmen”, sagt Sabine Keiner. Man sollte herausfinden, was einem Spaß macht und wobei man Energie auftankt.