Stiftung Warentest
Leitungswasser viel besser und billiger als stilles Wasser
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
Bis zu drei Liter sollte jeder angesichts der Temperaturen von weit mehr als 30 Grad Celsius trinken. Das geht doch ins Geld, meint vielleicht der eine oder andere, der eher auf Limo und Cola setzt. Doch diese Getränke sind nicht nur völlig falsch bei der Hitze, Experten empfehlen immer wieder eher Wasser.
Die gute Nachricht für Wasser-Trinker: Es ist nicht notwendig, das Wasser literweise vom Supermarkt zu holen, wenn es doch zu Hause aus der Leitung sprudelt. In Fast ganz Deutschland kann das Leitungswasser ohne Probleme auch getrunken werden, heißt es von der Verbraucherzentrale.
Neubrandenburger Trinkwasser aktuell ohne Belastung
Dafür steht beispielsweise auch das Trinkwasser der Neubrandenburger Stadtwerke, wenn es nicht gerade gechlort werden muss, wie 2018.
Demgegenüber ist stilles Mineralwasser laut Stiftung Warentest längst nicht immer so sauber, wie es aussieht. In einer Stichprobe von 32 Produkten war die Hälfte mit Keimen oder kritischen Stoffen belastet oder etwa mit Spuren aus Landwirtschaft verunreinigt. „Gut” ist nicht einmal die Hälfte der Kandidaten. Zwei sind sogar „mangelhaft”, weil sie Keime oder kritische Stoffe enthalten – beides Produkte mit Bio-Zeichen. Der Mineralstoff-Gehalt ist dagegen bei vielen stillen Wassern eher niedrig, teils liegt er sogar unter dem Leitungswasser-Durchschnitt.
Mineralwasser von Aldi, Edeka und Rewe mit besten Noten
Die drei Mineralwasser mit den besten Noten gehören auch zu den günstigsten: „Gut & Günstig Still” von Edeka, „Quellbrunn Naturell” von Aldi Nord und „Ja still” von Rewe kosten alle 13 Cent pro Liter, sind den Angaben nach aber vor allem im Norden und Osten Deutschlands erhältlich. Bundesweit verfügbar und ebenfalls an der Spitze des Testfelds sind die stillen Wasser von Adelholzener und Extaler Mineralquell für 67 beziehungsweise 46 Cent pro Liter. Das einzige „gute” Bio-Wasser kommt von Ensinger (97 Cent pro Liter).
Sprudel bremst die Keime aus
Generell gilt: Stille Wasser sind anfälliger für Keime als Sprudelwasser. Bei letzteren bremst die Kohlensäure das Wachstum von Keimen. In den schlecht bewerten Wassern fanden die Tester zum Beispiel Keime, die Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährden können. Andere Wasser enthielten zu viel Radium, das möglicherweise krebserregende Vanadium oder Pestizide.
Leitungswasser: Billiger und besser fürs Klima
Leitungswasser schmeckt nicht nur, es hat auch zwei weitere große Vorteile, so die Verbraucherzentrale. Es ist im Durchschnitt 100 mal preiswerter als Mineralwasser.
Und: „Die Klimabelastung durch Mineralwasser in Deutschland im Durchschnitt 600 mal höher als bei Leitungswasser.”