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Ungeahntes Talent

Wenn der Busfahrer seinen Gästen den Marsch bläst

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Busfahren ist langweilig? Nicht wenn Ralf Lyko das LAGA-Shuttle fährt. Er sorgt für Stimmung unter den Gästen. Ein Abschieds-Ständchen singt er obendrein.
Veröffentlicht:30.07.2013, 16:51
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Ralf Lyko fährt für die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH nicht einfach das LAGA-Shuttle, er macht es zu einer kleinen Attraktion. „187 Sekunden mit mir sind wie 20 Jahre Ehe, sie werden schon sehen“, scherzt er als die Fahrt beginnt. In rund drei Minuten hat er seine Fahrgäste vom Schafsgrund oder dem Bahnhof zum Eingang der Landesgartenschau gebracht. Auf der kurzen Fahrt unterhält der 42-jährige sein Publikum. Jede Menge Tipps, was man in Prenzlau alles unternehmen kann gibt er der Fahrgästen mit auf den Weg, immer mit einem Witz und einem Lächeln auf seinem Gesicht.

Dass er damit ankommt zeigen die vielen lachenden Gesichter im voll besetzten Bus und der Applaus.
„So, sie haben geklatscht, jetzt haben sie den Salat“, sagt er  und fängt an ein umgeschriebenes Kinderlied zu singen, als der Bus an der letzten Ampel vor der Endstation hält. „Das habe ich früher schon als Reisebusfahrer getan“, erklärt er. Seit seinem 18-ten Lebensjahr ist er Kraftfahrer und „ das ganze Leben auf der Straße unterwegs“.

Seine Sangeskunst kommt auch an, wieder gibt es Applaus. Schluss macht Ralf Lyko damit noch lange nicht. Er greift neben den Fahrersitz, holt sein Horn hervor. "Und zum Abschied blase ich ihnen den marsch", sagt er, steigt aus und bläst aus voller Lunge. Lachend steigen die Gäste aus und die nächsten steigen ein. Ein Grinsen findet sich auch in deren Gesichtern. Was sie in den nächsten 187 Sekunden noch so erwartet, ahnen sie nicht.

Rosi Hildebrand aus Berlin schreibt dem Uckermark Kurier extra einen Leserbrief. Am Samstag noch auf der LAGA, hat Lyko sie und ihre kleine Reisegruppe zum Bahnhof gefahren. „Er sagte, er würde uns sogar zum letzten Zug fahren. Und das hat er auch“, schreibt sie. Die Rückfahrt zum Bahnhof ist ein unerwarteter Höhepunkt ihrer Reise nach Prenzlau, so Rosi Hildebrand. Auch für die Berliner Gruppe hält er sein Ständchen und bläst ins Horn. „Vielen Dank an Herrn Lyko für diese kurzweilige Fahrt. Er war noch lange Gesprächsthema auf der Heimreise“, schreibt sie.

An dieser Stelle ein "Best-of" von Ralf Lyko zu zitieren, wäre sinnlos. Setzen Sie sich einfach einmal in den LAGA-Bus.Ob Ralf Lyko das am Steuer sitzt, merken Sie sofort.