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Kritik an Asylbewerbern

"So benehmen sich Gäste nicht"

Prenzlau / Lesedauer: 4 min

Unserer Leserin Petra K. macht die Entwicklung bei der Flüchtlingsintegration Angst. Sie lebt neben einem Asylbewerberheim und fordert nicht nur von den dortigen Bewohnern respektvolles Auftreten. Auch vom Staat erwartet sie einiges.
Veröffentlicht:19.09.2018, 15:18

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Als Petra K. (Name geändert) 2004 an den Prenzlauer Heideweg zog, war die kleine Siedlung noch eine begehrte Wohnadresse. Dass sich wenige hundert Meter entfernt das Asylbewerberheim befand, störte die 62-Jährige nicht. „Ich habe über zehn Jahre lang im Ausland gelebt, weiß also, wie man sich als Fremde in der Fremde fühlt“, führt die Altenpflegerin als Begründung an. Allein der Nationalität wegen über jemanden zu urteilen, nein, das sei nicht ihre Art, setzt die Kreisstädterin nachdenklich hinzu.

Die Integration ist ein Problem

„Bei uns im Aufgang lebt beispielsweise ein Syrer, mit dem gut auszukommen ist. Ein netter, junger Mann – warum sollte ich den nicht als Nachbarn wollen?“ Sie verbitte sich daher, in die rechte Ecke gestellt zu werden, nur weil sie sage, was vielerorts wegdiskutiert werden solle: „Aktuell klappt es mit der Integration auch hierzulande nicht mehr so richtig.“ Woraus sie das schlussfolgert, ist schnell erzählt: „Viele Flüchtlinge verhalten sich nicht so, wie es sich für Gäste eines Landes gehört.“

Angetrunkene Männer betteln um Zigaretten

Das erlebe sie in unmittelbarer Nähe der Gemeinschaftsunterkünfte leider Tag für Tag. Allmorgendlich führe ihr Weg an den Gebäuden in der Berliner Straße vorbei, sagt Petra K.: „Und dann wird man manchmal schon von angetrunkenen Männern wegen Zigaretten oder Geld angebettelt.“ Dabei sollte, so die kleine, drahtige Frau für deren materielles Auskommen doch gesichert sein. „Mehr Geld habe ich bestimmt auch nicht zur Verfügung – trotz Jobs in der Pflege und Nachtzuschlägen.“

Die Sachen vor der Haustür werden durchstöbert

Auch folgende Begebenheit sei ein gutes Beispiel für mangelnde Rücksichtnahme, ist unsere Leserin überzeugt: „Da hatte eine Senioren-WG Sperrmüll vor die Tür gestellt. Es dauerte nicht lange, da waren die Bewohner des Asylbewerberheims schon da und begannen, die Sachen zu durchstöbern.“ Daran hätte sie sich nicht mal gestört, fügt Petra K. schnell an: „Ich gönne ihnen jedes Stück davon. Aber dass sie den Abladeplatz wie ein Schlachtfeld verlassen haben, das ärgerte nicht nur mich. Aber was zu sagen, traut sich ja keiner.“

62-Jährige wird von Asylbewerber angeschrien

Die als Nachtwache tätige Prenzlauerin fasste sich trotzdem ein Herz und sprach die den Sperrmüll durchwühlenden Frauen an. „Ich wies in nettem Ton darauf hin, dass die Sachen streng genommen noch im Besitz des alten Eigentümers sind und die Wegnahme nach deutschem Recht eine Straftat ist“, erinnert sich die Mutter von zwei erwachsenen Kindern an das Gespräch zurück. Daraufhin sei sie beschimpft und weggescheucht worden. „Sie haben geschrien, dass mich das nichts angehe“, erzählt Petra K. leise weiter.

Sie fordert Respekt

Mit ihrem kleinen Hund an der Leine habe sie daraufhin das Weite gesucht. Doch seitdem sei jeder Gang am Heim vorbei wie ein Spießrutenlauf, berichtet die 62-Jährige: „Sie haben sich mein Gesicht vermutlich eingeprägt und rufen mir böse Dinge hinterher.“ Petra K. sieht allerdings nicht nur auf Seiten der Migranten Handlungsbedarf: „Sicher, die müssen unsere Sitten und Gebräuche respektieren, uns Menschen Respekt entgegenbringen. Aber vielleicht wissen sie bei vielen Sachen gar nicht, was man darf und was nicht. Beim Sperrmüll könnte ich mir vorstellen, dass das Durchwühlen und Mitnehmen in anderen Ländern kein Problem ist. Das muss man ihnen sagen.“

Nächtlicher Lärm ist unerträglich

Auch was nächtlichen Lärm anbelangt, müsste jemand bei ihrer Ankunft schon Klartext sprechen. „Das ist die Pflicht des Staates, wenn er schon erlaubt, dass ständig neue Flüchtlinge kommen“, ist Petra K. überzeugt: „Oder man muss ihnen erlauben, zu arbeiten, damit sie abends ebenfalls müde sind und ein Ruhebedürfnis haben. So wie jetzt ist das kein Zustand mehr.“

Meinungsäußerungen sind nicht gewollt

Traurig findet sie, dass Debatten darüber tabu sind in Deutschland. „Man kann gar nicht mehr offen seine Meinung sagen, weil man Angst hat, sofort in die rechte Ecke gestellt zu werden“, merkt sie nachdenklich an. Aber wohin dieses Schweigen mit schwelendem Unmut führe, das möchte sie sich gar nicht ausmalen. „Es sind jetzt alle gefragt, damit Integration gelingt. Nicht nur die Asylbewerber, aber eben auch sie!“

Dem Landkreis ist das Thema bekannt

Ramona Fischer, Sprecherin des Landkreises Uckermark, sagte abschließend: „Die in der Leserbeschwerde angesprochenen Probleme sind sehr wohl berechtigt und hier im Haus bekannt. Gemeinsam mit der UDG wird daran gearbeitet, Abhilfe zu schaffen. Zum Beispiel dadurch, dass insbesondere im genannten Wohngebiet Einfluss darauf genommen wird, den Zeitraum, in dem der Sperrmüll draußen liegt, so kurz wie möglich zu halten.“