StartseiteRegionalUckermarkSchwarzer Jesus sorgt für Aufregung in Prenzlau

Verwirrung um Krippenspiel

Schwarzer Jesus sorgt für Aufregung in Prenzlau

Prenzlau / Lesedauer: 1 min

Darf der kleine Jesus nicht mehr weiß sein? Diese Frage stellten sich einige Besucher des Weihnachtsmarktes, nachdem sie in die Krippe geschaut hatten.
Veröffentlicht:14.12.2018, 18:06

Artikel teilen:

Geht die Integration jetzt schon so weit, dass der neugeborene Jesus nicht mehr weiß sein darf? Mit diesem Vorwurf von Besuchern sehen sich die Macher des Prenzlauer Weihnachtsmarktes konfrontiert. Streitpunkt ist die neugestaltete Prenzlauer Krippe, an der einige Besucher Anstoß nahmen. Auch in der Redaktion des Uckermark Kurier wurde von Lesern kritisiert, dass die Figuren allesamt schwarz wie die Nacht sind, neben Maria und Josef auch das Baby. Das habe mit christlicher Tradition nichts mehr zu tun, so der Vorwurf aus der Bevölkerung.

Darauf angesprochen, fehlten Krippen-Macher Eckhard Kroll zunächst die Worte. Niemand habe hier bewusst zu schwarzer Farbe gegriffen, stellte er klar. Das resultiere vielmehr aus der Herstellungstechnik – dem Scherenschnitt. Und den gebe es nun mal nur in Schwarz-Weiß. „Wir hatten die Wahl, entweder den Hintergrund oder die Figuren schwarz zu machen”, erinnert er sich zurück. Die Entscheidung fiel letztlich auf die Figuren, weil es zur Hauptbesuchszeit auf dem Markt dunkel ist und man die Szene vor heller Wand besser sehen kann. Dahinter andere Absichten zu vermuten, das hält nicht nur Eckhard Kroll für absurd. Auch Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) zeigte sich verwundert ob dieser Gedankengänge. An der Erarbeitung der Krippenszene hat übrigens eine Pastorin mitgewirkt, wie die Erbauer versichern. Sie lieferte auch die Vorlagen für die Siebdruckplatten der Figuren.