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Lebensretter

Helden von Schönermark melden sich bei Unfallopfer

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Marlen Köpke hätte ihren Mann nach einem schweren Unfall bei Schönermark fast verloren. Er überlebte nur, weil Ersthelfer sich um ihn kümmerten. Die Familie suchte nach den couragierten Männern - und hatte Erfolg.
Veröffentlicht:06.11.2018, 14:29

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Das ging ja schnell: Einen Tag nach dem öffentlichen Suchaufruf von Marlen Köpke sind die Lebensretter ihres Mannes schon gefunden. Die 57-Jährige hatte über den Uckermark Kurier nach den Menschen gesucht, die Anfang Juli als Erste auf ihren verunglückten Gatten getroffen waren. Bis heute weiß niemand, warum der Schönermarker damals auf dem Weg zur Arbeit auf schnurgerader Strecke verunglückt war. Die Ehefrau hätte gern Klarheit. Außerdem wollte die Familie Danke sagen.

Auto klebte am Baum

Kurz nach Erscheinen des Artikels meldete sich John Feierabend beim Uckermark Kurier. Der 25-Jährige war am Unfalltag mit einem Kollegen zur Arbeit nach Fürstenwerder unterwegs, als sie am Abzweig Schapow ein verunfalltes Auto sahen. „Der silberne Wagen klebte an einem Baum“, erinnert sich der Dachdecker. Sie seien sofort hingelaufen und hätten nach dem Fahrer geschaut, setzt John Feierabend hinzu. Das habe einige Überwindung gekostet, räumt der junge Mann ein.

„Aber irgendwie funktioniert man in so einer Notsituation einfach“, sagt er dann: Zum Glück sei das Opfer in diesem Moment noch ansprechbar gewesen. Während andere Verkehrsteilnehmer per Handy den Rettungsdienst riefen, sprachen John Feierabend und sein Kollege dem Verunglückten Mut zu. Parallel dazu löschten sie einen Schwelbrand im Motorraum.

Angst vor Feuer

„Als wir es dort qualmen sahen, bekamen wir natürlich Angst, dass sich das Feuer ausbreitet. Zum Glück haben wir in unseren Dienstautos Feuerlöscher an Bord.“ Sicherheitshalber probierten die beiden Ersthelfer auch, die Fahrertür zu öffnen. Doch das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Karosserie war total verbeult. Hier mussten die Experten der Feuerwehr mit ihren Rettungsgeräten ran.

Das schlimmste Bild dieses Tages seien die Armverletzungen des Opfers gewesen, sagt John Feierabend als Resümee. „Da war bis zum Knochen alles offen und so viel Blut. Furchtbar. In solchen Momenten wird einem bewusst, wie schnell es gehen kann.“ Ein Dankeschön für ihre Hilfe erwarten die Ersthelfer nicht. Sie finden es zwar rührend, dass sich die Familie auf die Suche nach ihnen gemacht hat. „Aber dass man hilft, ist doch selbstverständlich. Außerdem waren dort viele Menschen vor Ort, sodass eigentlich allen irgendwie ein Dank gebühren würde.“