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Grenzöffnung nicht für alle

Protestlerin richtet Appell an Manuela Schwesig

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Seit einer Woche hat Polen seine Grenzen zwar wieder geöffnet, doch polnische Tagestouristen dürfen weiterhin nicht nach MV einreisen. Für Katarzyna Werth ein Umstand, der so nicht bleiben kann.
Veröffentlicht:19.06.2020, 06:34

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Auch, wenn sich Katarzyna Werth vom Deutsch-Polnischen Verein für Kultur und Integration aus Pasewalk über die Grenzöffnung Polens freut, für sie bleibt ein Wermutstropfen. Denn, polnische Tagestouristen dürfen weiterhin nicht nach Mecklenburg-Vorpommern (M-V) einreisen. „Das frustriert die polnischen Grenzbewohner. Sie verstehen nicht, warum sie nach Brandenburg fahren dürfen, aber nicht nach M-V“, so Werth. Zudem würden viele der Orte entlang der Grenze vom Tagestourismus leben, zum Beispiel die Seebäder auf der Insel Usedom.

Jubel und Frust

Nach knapp drei Monaten hatte Polen in der Nacht von Freitag auf Samstag seine Grenzen wieder geöffnet (der Nordkurier berichtete). Zahlreiche Menschen hatten sich am Grenzübergang in Linken versammelt und jubelten. Auch Katarzyna Werth war dort. Sie hatte sich über drei Monate hinweg für die Öffnung der Grenzen eingesetzt und mehrere Protestaktionen ins Leben gerufen (der Nordkurier berichtete).

Sie finde das alles sehr traurig, so Werth. „Nach drei Monaten Kampf, Petitionen und Protesten ist das für mich, aus Sicht der Grenzregion und aus polnischer Sicht niederschmetternd. Nun fordert Katarzyna Werth, die Beschränkungen für die polnischen Tagestouristen aufzuheben. Sie möchte, dass wieder gleiche Bedingungen für alle geschaffen werden, wie sie sagt.

Mail an die Ministerpräsidentin

Ihre Bitte, nach Unterstützung in dieser Sache, wurde von den zuständigen Stellen bislang zurückgewiesen. Man sehe keine Notwendigkeit oder wolle nicht intervenieren. Daraufhin entschied sich Werth, erneut aktiv zu werden. „Wenn niemand etwas tut, dann muss ich es eben selbst machen“, sagte sie sich.

Mit einem Appell wendete sich die Initiatorin der Proteste am Mittwoch an Manuela Schwesig. Per Mail bittet sie M-Vs Ministerpräsidentin, „die Beschränkungen so schnell wie möglich aufzuheben, um den Mehrwert für die Bewohner der Grenzregion wieder herzustellen.“ Noch hat sie keine Antwort erhalten. Aber mittlerweile hat Katarzyna Werth einen prominenten Unterstützer ihres Anliegens gefunden. Ohne gegenseitige Absprache hat sich auch der Marschall der Woiewodschaft Westpommern, Olgierd Geblewicz, mit einem Appell an Manuela Schwesig gewendet.