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CDU-Politiker

Philipp Amthor wechselt in Berliner Szene-Bezirk

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Der Nachwuchs-Star der CDU hat mit der Grünen-Politikerin Canan Bayram getauscht. Plötzlich war er in Friedrichshain-Kreuzberg und sprach über Miethaie.
Veröffentlicht:24.08.2019, 11:24

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CDU-Jungstar Philipp Amthor ist fremdgegangen – zumindest für einen Tag. Der Bundestagsabgeordnete für Vorpommern hat für ein Format der ARD-Tagesthemen mit einer Kollegin der Grünen die Wahlkreise getauscht. Canan Bayram kam ins ländlich platte Vorpommern, er musste in den Berliner Szenebezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Marie von Mallinckrodt, eine Journalistin aus dem ARD-Hauptstadtstudio, hatte die Idee. „Niemand wusste, wohin die Reise geht“, erzählt Philipp Amthor. Erst am Tauschtag erfuhren sie den Ort beziehungsweise die Region.

Amthor war nicht immer der Meinung der Berliner

Offenbar war es für beide Seiten eine besondere Erfahrung. Da staunte manch einer nicht schlecht, als plötzlich ein gestriegelter CDU-Politiker in Anzug und mit Krawatte im Berliner Kiez auftauchte, um über Miet-Haie, doppelte Staatsbürgerschaft, Leitkultur oder Ehrenamt zu diskutieren. „Ich bin nicht immer der Meinung der Menschen gewesen, die ich dort getroffen habe“, sagt Amthor.

Doch das Wichtigste sei der Austausch, und dazu gehöre auch das Zuhören. „Ich bin froh, wieder in meinem eigenen Wahlkreis in der Mecklenburgischen Seenplatte und Vorpommern-Greifswald agieren zu können. Hier kenne ich mich mit den Problemen aus und werde diese weiterhin in den Vordergrund meiner Arbeit stellen“, erklärt Amthor.

Grünen-Politikern bekam gleich den Frust der Bauern ab

Canan Bayram, die für einen Tag in die Uecker-Randow-Region „versetzt“ wurde, besuchte Landwirt Thomas Reim, den Rotary-Club Ueckermünde-Pasewalker-Stettiner Haff und die Feuerwehr Blankensee.

Landwirt Reim, der auch Mitglied im Kreisvorstand der CDU ist, wetterte gleich drauflos: Mit der Politik der Grünen könne er absolut nichts anfangen. Auch das Glyphosat-Verbot ärgere ihn: „Warum denn verbieten? Man muss den Bauern nur klar machen, dass nicht kurz vor der Ernte Glyphosat ausgebracht werden darf, und das Problem wäre gelöst!“

Bei der Blankenseer Feuerwehr hieß es etwas überspitzt: „In Berlin sprechen wir von 5G, und wir haben hier nicht einmal 1G“, als es um den Mobilnetzausbau ging.

Ein sechsminütiger Beitrag in den ARD-Tagesthemen zeigte, wie es den beiden Tausch-Politikern erging. Er kann hier angesehen werden.