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Rückbau in Strasburg

Für Wohnblock bleibt nur der Abriss

Strasburg / Lesedauer: 2 min

Zu viele Wohnungen, zu wenige Mieter: Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Strasburg hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere Blöcke in der Stadt „gestutzt“. Jetzt wurde ein Wohnhaus in der Thomas-Müntzer-Straße abgerissen.
Veröffentlicht:19.07.2018, 08:59

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Der Bagger braucht nicht lange. Ruckzuck ist der Neubaublock in der Strasburger Thomas-Müntzer-Straße 16 bis 18 nur noch ein großer Schuttberg. Zuvor wurde der Block vollständig entkernt. Mit dem Abriss des 24 Wohnungen zählenden Wohnhauses setzt die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Strasburg (GWG) ihre Strategie des Teilrückbaus und Abrisses von Quartieren fort.

In den vergangenen Jahren hatte die GWG bereits 50 Wohnungen in der Pfarr-, Bollen- und Schulstraße zurückgebaut. Auch in Gehren und Schwarzensee wurden Blöcke abgerissen. Die „gestutzten“ Wohnblöcke werden nach Angaben von GWG-Geschäftsführer Lutz Zimmermann gut angenommen, sie seien fast vollständig vermietet.

In obere Etagen will kaum einer einziehen

Für den Block in der Thomas-Müntzer-Straße sei nur die Variante des vollständigen Abrisses infrage gekommen, dem auch der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung zugestimmt hatten. In dem Block hatte der Landkreis mehrere Wohnungen für Flüchtlinge angemietet, die mittlerweile alle gekündigt wurden. „Zuletzt hatten wir hier noch fünf feste Mieter. Die Kosten waren einfach zu hoch“, erklärt Lutz Zimmermann. Zu Spitzenzeiten hatte der Kreis Zimmermann zufolge 39 Wohnungen für rund 100 Flüchtlinge in Strasburg von dem kommunalen Wohnungsunternehmen gemietet. Die Asylsuchenden werden jetzt in Gemeinschaftsunterkünften etwa in Torgelow wohnen.

Den Leerstand bei der GWG bezifferte Lutz Zimmermann auf rund 150 Wohnungen, etwa ein Zehntel des Bestandes. In die oberen Etagen der Wohnblöcke wolle fast niemand mehr einziehen. Der Teilrückbau solle daher weiterhin in allen Wohngebieten erfolgen. Allerdings käme wegen gewährter Fördermittel oder aufgenommener Kredite nicht jedes Wohnhaus dafür in Frage. Auch langfristig laufende Verträge zu Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern würden einen Rückbau ausschließen. „Trotz der für den Teilrückbau gewährten Fördermittel sind diese Baumaßnahmen nicht kostendeckend“, erklärt der Geschäftsführer.