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MV, Brandenburg, Berlin

Betriebsrat des Lila Bäcker zieht vor das Arbeitsgericht

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Wer vertritt die Beschäftigten in den rund 270 Filialen in MV, Brandenburg und Berlin? Nach dem Neustart aus der Insolvenz sind viele fragen offen.
Veröffentlicht:17.01.2020, 11:17

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Beim Lila Bäcker sorgt die Neustrukturierung des Unternehmens nach der Insolvenz für juristischen Streit. Der bisher für Brandenburg und Berlin zuständige Betriebsrat will in der kommenden Woche beim Arbeitsgericht Neubrandenburg um seine Zuständigkeit kämpfen. „Wir sind über das Vorgehen der Geschäftsführung irritiert, einen Betriebsrat kaltstellen zu wollen“, sagte Jörg Dahms, MV-Geschäftsführer der Branchengewerkschaft NGG. Im vergangenen Jahr waren in Dahlewitz bei Potsdam einer von drei Backstandorten sowie zahlreiche Filialen in Berlin und Brandenburg geschlossen worden.

Regionale Betriebsräte für MV und Brandenburg

Lila-Bäcker-Chefin Viola Kaluza sprach auf Nachfrage von einer Güteverhandlung beim Arbeitsgericht. Dabei gehe es um ein Übergangsmandat für den betroffenen Betriebsrat. Dessen Umfang sei jedoch strittig, sagt sie. „Wir arbeiten mit unseren Betriebsräten in Pasewalk und Neubrandenburg gern zusammen. Wir stellen uns auch nicht gegen die Gründung neuer Betriebsräte“, so die Geschäftsführerin. Dahlewitz sei inzwischen ein Logistikstandort in einer neuen Gesellschaft des Unternehmens.

NGG-Landeschef Dahms verweist darauf, dass bisher die Verkäuferinnen in den Filialen in Mecklenburg-Vorpommern durch keinen Betriebsrat vertreten wurden. Für die Filialen in Berlin und Brandenburg sei der Dahlewitzer Betriebsrat zuständig gewesen. Die NGG habe der Unternehmensleitung eine Struktur mit jeweils für Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg regional zuständigen Betriebsräten vorgeschlagen, in der alle Beschäftigen einbezogen sein könnten.

Gewerkschaft NGG erstmals in Pasewalk

Geschäftsführerin Kaluza begrüßte den NGG-Vorschlag und kündigte dessen „inhaltliche Prüfung“ und ein baldiges Treffen mit der Gewerkschaft über einen gemeinsamen Strukturtarifvertrag an. „Wir sind gesprächs- und kompromissbereit“, versicherte sie.

Auch die Gewerkschaft sendet Friedenssignale aus. So habe die NGG erstmals in Pasewalk auftreten dürfen, so Dahms. Der Geschäftsführung sei es gelungen, durch neue eigene Produkte für mehr Qualität zu sorgen und Fehler der alten Unternehmensspitze auszubügeln. Der Streit um den Betriebsrat sorge allerdings für Irritationen.