StartseiteRegionalPasewalkAufräumen nach der Katastrophe in Blankensee

Verletzte bei Polterabend

Aufräumen nach der Katastrophe in Blankensee

Blankensee / Lesedauer: 3 min

Dieser Polterabend endete in einer Katastrophe. Ein herunterstürzender Ast verletzte mehrere Gäste schwer. Braut und Bräutigam heiraten am Freitag trotzdem.
Veröffentlicht:14.06.2019, 09:15

Artikel teilen:

Es sollte ein ausgelassenes Fest am Vor-Vorabend ihrer Hochzeit werden. Am Ende lagen mehrere Gäste des Polterabends unter Ästen bedeckt – einige schwer verletzt. Eine Windböe ließ in Blankensee einen Ast abstürzen, der die Gäste erwischte.

„Es wurde auf einmal dunkler, dann gab es eine leichte Brise. Weil es luftiger wurde, wollten die Leute rein. Aber einige haben es nicht mehr geschafft. Da hatte es schon eingeschlagen und der Ast kam herunter. Das war nicht vorherzusehen“, sagt Stefan Müller. Er ist nicht nur Bürgermeister in Blankensee, er ist auch Vater des Bräutigams Max-Florian (26). Dieser hatte mit Freundin Christine (24), mit Verwandten, Freunden und Bekannten an diesem Mittwochabend am Gemeindezentrum Polterabend gefeiert.

Verletzte wurden mit Kettensägen befreit

Stefan Müller zufolge war die Party gerade erst gestartet, etwa 50 der rund 100 Gäste befanden sich gegen 20.30 Uhr im Freien, als das Unglück geschah. Der herabstürzende, etwa 30 Zentimeter starke Ast eines Ahornbaumes verletzte drei Frauen und vier Männer schwer, einen weiteren Mann leicht. Einige der Verletzten lagen unter den Ästen und mussten mit Kettensägen freigeschnitten werden.

Während die Polizei von einer Windböe berichtet, spricht Stefan Müller von einem Tornado, der durchzog. „Aus der Hochzeitsgesellschaft wurde sehr schnell eine Helfergesellschaft. Auch die Rettungskräfte waren sehr schnell vor Ort. Die haben alle einen sehr guten Job gemacht“, lobt Stefan Müller.

Laut Polizei waren sieben Rettungs- und zwei Notarztwagen unter Führung des leitenden Notarztes des Landkreises am Unglücksort. Im Einsatz waren zudem fünf Feuerwehren aus Blankensee und den benachbarten Orten mit insgesamt 43 Kameraden. Eine zufällig durchfahrende Ärztin hat sich als Erste um die Verletzten gekümmert. Diese wurden dann in die Krankenhäuser Neubrandenburg, Pasewalk, Ueckermünde und Prenzlau gebracht. Ein von der Polizei angeforderter Seelsorger sowie Blankensees Pastor Wollenberg waren ebenfalls vor Ort.

Brautpaar heiratet am Freitag

Bei allem Unglück habe man aber auch sehr viel Glück gehabt, sagt der Bürgermeister. Schließlich hätten sich auch Kinder auf dem Gelände vor dem Gemeindehaus befunden.

Am Tag nach dem Unglück hatten Mitarbeiter der Brüssower Firma Natur- und Baumservice den Ahorn abgenommen, zur weiteren Gefahrenabwendung, wie der Bürgermeister betont. Ein Dachdecker habe das Dach des Gemeindezentrums auf Schäden untersucht. „Auch am Morgen halfen wieder viele Leute beim Aufräumen. Dafür mein Dank“, sagt Stefan Müller.

Sein Sohn Max-Florian habe am Donnerstag alle Verletzten in den Krankenhäusern besucht. Diesen gehe es den Umständen entsprechend gut. Am Freitag will Max-Florian seine Christine in Rothenklempenow heiraten.