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Neuer Vertrag mit Transportfirma

Abwasser aus Klein-Anlagen wird teurer

Strasburg / Lesedauer: 2 min

Die meisten Kunden des Strasburger Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung werden erst mal nicht stärker finanziell belastet. Ganz anders sieht es jedoch bei Besitzern von Klär- und Sammelgruben sowie Kleinkläranlagen aus.
Veröffentlicht:06.12.2018, 09:20

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Wie Frank Strobel, Geschäftsführer der Gesellschaft für kommunale Umweltdienste (GKU), auf der Verbandsversammlung sagte, erreicht der Zweckverband 2019 und 2020 ein ausgeglichenes Ergebnis. Die Wasser- und Abwasserpreise müssen daher nicht erhöht werden.

Nach jetzigem Stand – einschließlich der demografischen Entwicklung – sei erst 2021 und 2022 mit einem Verlust zu rechnen. Die GKU ist die Betriebsführungsgesellschaft für den Strasburger Zweckverband. Nach Angaben von Corinna Beuster von der Steuerberatungsgesellschaft Fidelis Revision GmbH hat der Zweckverband das Jahr 2017 mit einem positiven Ergebnis von rund 20.300 Euro abgeschlossen. Ein Jahr zuvor stand noch ein Verlust von 27.000 Euro zu Buche.

Über 1300 Anlagen sind betroffen

Trotz verringerter Erlöse führten gesunkene Aufwendungen beim Materialeinsatz, bei Energie und bei Zinsen zu dem positiven Ergebnis. Nach den Worten von Verbandsvorsteher Norbert Raulin muss der Zweckverband jedoch ab Januar die Entgelte für die Abfuhr von Abwasser und Fäkalien aus dezentralen Anlagen (Klärgruben, abflusslose Sammelgruben und Kleinkläranlagen) erhöhen.

Davon gibt es im Verbandsgebiet, das die Städte Woldegk und Strasburg sowie zwölf Gemeinden in den Kreisen Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte mit rund 14.500 versorgten Einwohnern umfasst, insgesamt 1362 Anlagen. Mit 585 befinden sich die meisten dezentralen Anlagen im Bereich Woldegk mit seinen Ortsteilen, in Strasburg und Ortsteilen sind es 243, in der Gemeinde Groß Miltzow 167, in Schönbeck 157 und in Cölpin vier. Der Anschlussgrad an zentrale Kläranlagen beträgt 78,3 Prozent.

Transportkosten in neuem Vertrag gestiegen

Raulin zufolge steigen die Grundpreise für die Abfuhr von dezentralen Anlagen von 33 auf 42 Euro. Bei abflusslosen Sammelgruben erhöht sich der Mengenpreis von 7,57 auf 14,73 Euro je Kubikmeter, bei Kleinkläranlagen und Klärgruben steigt der Mengenpreis von 14,34 auf 20,05 Euro je Kubikmeter. Den Beschluss zur Entgelt-Erhöhung fasste die Verbandsversammmlung einstimmig.

Hintergrund für die Erhöhung ist Raulin zufolge der ausgelaufene Vertrag mit der Entsorgerfirma Remondis Seenplatte Logistik GmbH Neustrelitz. Eine Verlängerung des Vertrages sei nicht möglich gewesen. Eine zweimalige Ausschreibung habe dann eine Erhöhung der Transportleistungen um 105 Prozent ergeben. Mit den bisherigen Entgelten könne die zukünftige Abfuhr nicht mehr kostendeckend kalkuliert werden. Der Zweckverband lässt rund 14.700 Kubikmeter aus dezentralen Anlagen entsorgen. Raulin: „Wir haben auch geprüft, ob wir das selber machen können, mit einem eigenen Fahrzeug und eigenen Mitarbeitern. Dabei entstehen fast die gleichen Kosten wie bei der Ausschreibung.“