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Gast-Training

Was der Wasserski-Star aus Florida den Feldbergern geraten hat

Feldberg / Lesedauer: 3 min

Er lebt in Florida, hat aber nicht vergessen, wo er herkommt. Der international erfolgreiche Wasserskisportler Bojan Schipner war gerade in der Seenplatte.
Veröffentlicht:08.07.2019, 17:42

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Der Feldberger Tim Beier hat ein großes Ziel. Das lautet Teilnahme an einer Europameisterschaft. Der 16-Jährige, der seit acht Jahren beim WSC Luzin auf Wasserskiern steht, ist diesem Ziel in den vergangenen Tagen möglicherweise ein kleines bisschen nähergekommen. Tim hat die Ferien für Weiterbildung genutzt und dabei über den Tellerrand des sonst üblichen Trainings geschaut. Er absolvierte zusammen mit anderen Vereinsmitgliedern ein Training mit einem Experten, der schon ganz oben stand, in den USA lebt, seiner Heimat aber nach wie vor verbunden ist.

Bojan Schipner, mit Wahlheimat Florida, vermittelte dieser Tage Tipps und Kniffe und jede Menge Handwerk auf der Anlage des Bundesleistungszentrums Wasserski am Feldberger Haussee. Bundesweit durch den Wasserskiverband Mecklenburg-Vorpommerns ausgeschrieben, waren auch Sportler aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt an den Haussee gekommen. Aus MV waren außer den Feldbergern noch Sportler aus Mirow, Caputh und Neubrandenburg dabei.

Erst mal aus familiären Gründen eine Pause

Für Bojan Schipner, der vor vielen Jahren beim WSC Luzin die ersten Erfolge auf dem Wasser feierte, gehört zur Rückkehr zu seinen Wurzeln, nicht nur die Familie zu treffen und Freunde zu sehen. „Ich möchte einmal jährlich schauen, was die Jugend so macht und meine Erfahrungen hier einbringen“, sagt er. Der jetzt 30-Jährige stand vor zwei Jahren bei den World Games im Wasserski in Wroclaw ganz oben auf dem Treppchen. Im Sprung-Wettbewerb der World Games, die sozusagen die Olympischen Spiele für nicht olympische Sportarten bedeuten, holte er Gold. Zwischenzeitlich lässt es der Sportler allerdings etwas ruhiger angehen. Dies aus familiären Gründen. Sohn Eli wird im September zwei Jahre alt und fordert von Mama und Papa viel Kraft und Aufmerksamkeit. „Der Erfolg beim Wasserski hat auch mit einer ausgezeichneten mentalen Verfassung zu tun. Da muss man sich voll und ganz auf den Wettkampf konzentrieren können“, sagt Bojan Schipner. Er schließt für sich aber nicht aus, irgendwann wieder loszulegen. „Im Wasserski ist man mit Anfang 30 auf keinen Fall zu alt“, bekennt er.

Fitnessstudio in Amerika

Wie Tim Beier haben auch Nele Scholz vom WSC Luzin sowie Willi Wolf vom WWC Reitbahnsee von dem international erfolgreichen Sportler gelernt. Nele und Willi erreichten eine neue persönliche Bestzeit im Slalom und bei Tim sind die Skier jetzt besser eingestellt. Und dann gab es noch die Dinge, die die Trainer sonst, auch predigen, die aber ausgerechnet dann besser hängen bleiben, wenn ein Außenstehender sie kundtut. „Das Wichtigste passiert nicht auf dem Wasser“, fasst Tim Beier mit Blick auf die Vorbereitung an Land zusammen. Das Aufwärmen, das sogenannte Ausgleichstraining – dafür habe ihr Trainer auf Zeit sie in den vergangenen Tagen eingeschworen, bekennt Tim, der durch seinen Vater zum Wasserski gekommen ist. Das Fahrrad ist in den Tagen, die zur Verfügung standen, allerdings nicht neu erfunden worden, wie es umgangssprachlich heißt. „Wir haben Dinge, die schon bekannt waren, aufgefrischt“, resümiert Bojan Schipner.

Seine Erfahrungen mit körperlicher Fitness vermittelt Bojan Schipner in Florida inzwischen auch in einem Fitnessstudio. Das läuft so gut, dass er es bereits mehrfach erweitern konnte. Ein anderes Standbein für den Erfolg ist für den Mecklenburger in Florida die richtige Ernährung. Dies aber sei so ein umfangreiches Gebiet, dass es in einem Trainingslager wie dem gerade absolvierten nicht abzuhandeln sei, bekennt er.