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Ferienpark Mirow

Touristiker kämpfen gegen den Abriss des Badestegs

Granzow / Lesedauer: 2 min

Der Ferienpark Mirow will in letzter Sekunde das Vorhaben verhindern. Selbst die dringend nötige Sanierung wollen die Touristiker dafür auf sich nehmen. Doch die Stadt macht da nicht mit.
Veröffentlicht:06.03.2019, 06:52

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Die Betreiber des Ferienparks Mirow wollen den Abriss des maroden Badestegs in Granzow auch unmittelbar vor Beginn der Maßnahmen nicht hinnehmen: „Der Steg zeichnet den Charakter der ganzen Badestelle aus“, sagt Robert Tremmel, Sprecher des Ferienparks Mirow. Die Touristiker der Ferienanlage haben dem Bürgermeister nach eigenen Angaben bereits angeboten, den Steg langfristig zu pachten und instand zu setzen. Selbstverständlich hätten die Touristiker dann allen Besuchern die Benutzung erlaubt – nicht nur den eigenen Urlaubsgästen. Trotzdem hätten die Verantwortlichen das Angebot ausgeschlagen. „Die Logik erschließt sich mir nicht ganz“, sagt Jens Kappert aus der Direktion des Ferienparks Mirow.

„Eine Lösung, die den Gästen” nichts bringt

An dem Vorhaben lässt sich aber offenbar wenig rütteln: „Die Stadtvertreter haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Henry Tesch, amtierender Bürgermeister von Mirow. Doch die Angebote für den Abriss würden bereits vorliegen – die Ausführung warte nur noch auf den Haushalt.

„Wir fragen uns, weshalb eine Option, die allen nutzt, ausgeschlagen wird. Stattdessen veranlasst das Amt eine Lösung, die den Gästen, der Tourismuswirtschaft und den Einheimischen schadet“, sagt Tremmel.

Das sieht die Stadtvertretung wiederum anders: Über einen langen Zeitraum haben die Stadtvertreter laut Tesch das ganze Areal angeguckt – und sich schließlich im Interesse der großen Mehrheit für den Abriss ausgesprochen. Genauer will sich der amtierende Bürgermeister zu den Gründen und anderen Interessenten gegenüber dem Nordkurier nicht äußern.

Vorhaben bereits im September beschlossen

„Wir wollen für den Steg Sorge tragen, weil er natürlich auch für uns einen Wert hat“, sagt Tremmel vom Ferienpark Mirow. So gehe es den Touristikern zuallererst um die Zufriedenheit ihrer Urlauber. Denn über den Steg könnten die Gäste ihrer Ferienanlage die kinderleicht richtige Schwimmtiefe erreichen, ohne durch den Sand laufen zu müssen. Zwar stehe das Wasser derzeit noch recht flach – die Tiefe nehme allerdings stetig zu.

Außerdem würden viele Urlauber dort den Sonnenuntergang genießen. „Als der Steg für Reparaturarbeiten schon einmal gesperrt war, haben unsere Gäste oft danach gefragt“, sagt Kappert. Auch diese Arbeiten seien im Falle eines baldigen Abrisses vergebens gewesen.

Die Mirower Stadtvertreter haben den Abriss des Stegs bereits Ende September vergangenen Jahres beschlossen. Für das Vorhaben sind damals rund 20 000 Euro eingeplant worden.