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Coronavirus

▶ Strenge Polizeikontrollen über Ostern

Klein Trebbow / Lesedauer: 3 min

MV will seine Einwohner auch während der Feiertage konsequent vor der Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Wer ins Land will, brauchte wirklich sehr gute Gründe.
Veröffentlicht:13.04.2020, 08:18

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Mecklenburg-Vorpommern blieb in der Corona-Krise über die Osterfeiertage eisern. Zwar lassen die Brandenburger die Mecklenburger seit der vergangenen Woche auch mit weniger wichtigen Gründen ins Land, doch in umgekehrter Richtung blieb die Grenze auch am Ostersonnabend, für die meisten gelassen Reisenden geschlossen. Das hatte jedoch nicht jeder Berliner und Brandenburger verstanden, wie erneute Polizeikontrollen am Wochenende ergaben.

An der Bundesstraße 96 bei Klein Trebbow wurden Autofahrer von der Polizei und mehreren Kamerateams gestoppt. Das schöne Wetter war wohl bei vielen ausschlaggebend, trotzdem zu versuchen, Mecklenburg-Vorpommern einen Besuch abzustatten, obwohl dies zurzeit aus Gründen der Verhinderung einer Ausbreitung der Pandemie nicht gewünscht wird. Bis zum Sonnabendmittag wurden an der Kontrollstelle rund 150 Fahrzeuge aufgrund ihrer nicht in die Region passenden Kennzeichen auf den Parkplatz gewunken, um festzustellen, ob das Fahrziel eine Weiterreise zuließ. Nicht jeder durfte nach Kontrolle entsprechender Nachweise des Woher und Wohin seine Reise nach Norden fortsetzen. Trotz einiger Zurückweisungen zeigten sich die Fahrer einsichtig.

Zu Arbeit ja, in die Ferienwohnung nein

„Schon am Freitag hatten wir 123 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 20 mit 26 Personen zurückgewiesen wurden”, sagte Polizeisprecherin Claudia Tupeit. Bei den Kontrollen wurden die Beamten aus dem Neustrelitzer Polizeirevier unterstützt von der Bereitschaftspolizei und Schülern der Fachhochschule Güstrow. „Mit Herz und Verstand gingen sie auf die Reisenden zu, um sie an die Eindämmung der Pandemie zu erinnern. Wer zur Arbeit muss oder auf einer Baustelle arbeitet, darf natürlich weiterhin dorthin fahren. Treten bei den Kontrollen vorgelegter Unterlagen Probleme auf, wird versucht, diese per Telefon zu klären“, so Claudia Tupeit.

Durchweg aber waren die Autofahrer mit den Kontrollen einverstanden. Der Tenor lautete immer wieder: „Das ist richtig.“ Dieser Meinung war auch ein Dönerlieferant auf dem Weg zu seinem Abnehmer in Wesenberg. In gebrochenem Deutsch wurden per Handy Unstimmigkeiten mit dem zu beliefernden Imbiss geklärt. Ein weiterer an der Kontrollstelle kurz aufgehaltener Autofahrer lachte und sagte: „Diese Kontrollen sollten auch einmal nachts durchgeführt werden. Wer bewusst gegen die Auflagen verstoßen will, kommt dann und fährt auch wieder in den dunklen Stunden.“

Claudia Tupeit wies noch einmal auf den Aufenthalt in Ferien- und Zweitwohnungen hin. „Seit Beginn der Kontrollen für die begrenzte Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern sind rund 200 Meldungen über Verstöße im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg aus der Bevölkerung per Telefon eingegangen. Erstrangig sind in solchen Fällen die Ordnungsämter zuständig, die bei Bedarf die Polizei hinzurufen können. Wichtig bei solchen Meldungen ist, nicht die Notrufnummer 110 wählen, sondern die Telefonnummern der örtlichen Polizeireviere.“