StartseiteRegionalNeustrelitz▶ Schluss mit der Suche nach Käufern fürs Untere Schloss

Immobilie in Mirow

▶ Schluss mit der Suche nach Käufern fürs Untere Schloss

Mirow / Lesedauer: 2 min

Schon seit Jahren versucht die Stadt Mirow, das Untere Schloss an einen Interessenten zu veräußern. Bisher scheiterten alle Verkaufsverhandlungen.
Veröffentlicht:12.11.2019, 06:45

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„Zu verkaufen“, prangte noch bis vor Kurzem in großen Lettern an der Fassade. Das Verkaufsbanner am Unteren Schloss in Mirow wurde nun aber abgehängt. Wurde der geschichtsträchtige Bau – es handelt sich immerhin um das Geburtshaus der späteren Königin von Großbritannien Sophie Charlotte (1744 bis 1818) – etwa endlich veräußert?

Nein, ein Geschäftsabschluss hat weiterhin nicht stattgefunden. „Wir wollen jedoch keine weiteren Verkaufsversuche mehr unternehmen“, erklärt Mirows Bürgermeister Henry Tesch (CDU) zum abgenommenen Banner. Falls sich doch noch ein Investor mit einem schlüssigen Konzept meldet, werde man sich das natürlich anhören, sei ein Verkauf dann nach wie vor nicht ausgeschlossen. Die aktive Suche nach einem Interessenten werde aber eingestellt. „Wir gehen vom Verkaufsmarkt runter“, so Tesch.

Bislang hatte Manfred Achtenhagen als Kenner der Mecklenburgischen Gutshäuser die Investorensuche übernommen. Unter Mithilfe des Gutshausbesitzers aus dem benachbarten Ludorf gelang es auch, einige Interessenten zu gewinnen, die regelmäßig bei der Stadt vorstellig wurden. Eine Zeit lang gaben sich Immobilienfirmen und Projektentwickler die Klinke in die Hand. Ein Unternehmen wollte ein Medical-Center für alternative Heilmethoden aufbauen, ein weiteres hatte die Idee vom Schulungs- und Ferienzentrum mit Gastronomie, Galerie und Suiten und wieder ein anderer wollte das Schloss zum Sternehotel mit Yachthafen ausbauen, um nur einige Ideen zu nennen.

Gebäude haben hohen Investitionsbedarf

Zuletzt bekundete noch der in den Ruhestand gegangene Chef einer großen Ferienhaus-Kette sein Interesse. Aber auch mit ihm kam kein Geschäft zustande. So richtig war am Ende nichts Passendes dabei gewesen, beziehungsweise scheiterte es an den Bedingungen. Ein Hindernis dürfte so wohl gewesen sein, dass der Zugang zum Mirower See nicht Inhalt des angebotenen Pakets war. Zudem hätte ein Käufer nicht nur das Hauptgebäude zu sanieren, sondern auch Nebengebäude wie das Rotdornhaus, das noch maroder ist. Außerdem lässt weiterhin die Mirower Umgehungsstraße auf sich warten und führt damit immer noch der starke Durchgangsverkehr direkt vor dem Schloss entlang.

Wie nun weiter mit dem Denkmalbau und dem gesamten Areal, wenn kein Verkauf mehr angestrebt wird? Die Gemeinde sei dazu aufgerufen, eigene Nutzungsideen zu entwickeln, sagt Tesch. „Es ist einer der letzten öffentlichen Räume in der Stadt, und das sogar mit Zugang zum See. Als Stadt müssen wir die Potenziale heben“, sagt er. Das rund 280 Jahre alte Gebäude-Ensemble am Wallgraben steht seit mehr als 20 Jahren leer, nach der Wende wurden die Häuser zunächst noch als Schule genutzt.