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Getrübter Badespaß

Rettungsschwimmer für Feldberger Bade-Plattform gesucht

Feldberg / Lesedauer: 3 min

Köpper oder Arschbombe in den Feldberger Haussee bei bestem Badewetter an der Badeanstalt? Fehlanzeige! Die neu gebaute Plattform bleibt gesperrt.
Veröffentlicht:22.08.2019, 17:04

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Paul und Nicklas sind stolz. Die beiden Feldberger Jungs konnten als erste den neuen Sprungturm an der künftigen Badeanstalt ausprobieren, erzählen sie dem Nordkurier. Ob die Jungs auch die einzigen waren, die sich von der Plattform ins Wasser stürzten, ist nicht bekannt. Auf alle Fälle dürfte die Zahl derer, denen bereits ein Sprung geglückt ist, begrenzt sein, denn der Sprungturm ist nach seiner Fertigstellung gar nicht offiziell in Betrieb gegangen.

Das hölzerne Konstrukt gleicht derzeit sogar eher einem Hochsicherheitstrakt. Ein Metallgitter verhindert den Zugang, die Leiter ist eingepackt, so dass die Stufen nicht betreten werden können. Zudem ist das erst vor kurzem angebaute Ein-Meter-Brett schon wieder verschwunden. Ein Schild warnt strengstens vor dem Betreten der Plattform. Von dem laufenden Baubetrieb, der auf dem Schild geltend gemacht wird, ist derweil nichts zu sehen. „Vielleicht ist der Baubetrieb weggelaufen“ unkte dieser Tage schon einer am Hausseeufer.

Als der Nordkurier in dieser Woche vor Ort war, hielten sich nur wenige Gäste an der Badestelle auf. „Ich wäre schon gern gesprungen“, meinte eine Frau. Besonders bedauerlich: Für den restlichen August ist schönstes Sommerwetter angesagt. Und auch das Wasser ist noch sehr warm, die Wassertemperatur betrug am Dienstag 23 Grad. Eigentlich gute Karten um in der Badeanstalt noch einmal volle Hütte zu haben.

Rettungsschwimmer sind rar in der Schulzeit

Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft verweist indessen auf handfeste Gründe, warum der Sprungturm nicht benutzt werden darf. Und die haben mit der Sicherheit und der Haftung des Eigentümers, also der Gemeinde, zu tun. Für die Sprungturm-Aufsicht wird ein extra Rettungsschwimmer benötigt. Und der ist für die wenigen noch verbleibenden Tage der Badesaison bis Ende August nicht vorhanden.

Der Gemeinde war zwar klar, dass ein zweiter Rettungsschwimmer erforderlich ist. Es sei aber unklar gewesen, wann der Sprungturm benutzbar sein wird. Zwar habe es jetzt noch Gespräche mit dem DRK, das den Rettungsschwimmer stellt, gegeben. „Aber von dort konnte bisher kein weiterer Rettungsschwimmer zur Verfügung gestellt werden“, stellt Stöhring klar. Die Fertigstellung des Sprungturms ist nun in die Schulzeit gefallen, und das ist ungünstig. Dennoch bemühe sich die Gemeinde weiterhin intensiv darum, eine Lösung für den Rest der Badesaison zu finden, um den Sprungturm wenigstens partiell für die Gäste zu öffnen.

Dass Rettungsschwimmer nicht wie Sand am Meer zur Verfügung stehen, bestätigt auch der Leiter der DRK-Wasserwacht Mecklenburgische Seenplatte, Michael Neumann. Ihre Zahl sei überschaubar, es seien meist Schüler oder Studenten. Nach dem Ende der Sommerferien habe sich die Anzahl der zur Verfügung stehenden Kräfte um mehr als die Hälfte reduziert. „Für die Sicherheit der Badegäste sind zwei Rettungsschwimmer zwingend notwendig, sobald ein Sprungturm vorhanden ist“, sagt Michael Neumann. Eine Aufsicht sei für den Nichtschwimmerbereich zuständig, die andere für den Sprungturm, an dem sichergestellt werden müsse, dass niemand unten durchschwimmt oder -taucht, wenn von oben gesprungen wird. Das DRK der Mecklenburgischen Seenplatte betreut sechs Badestellen im Strelitzer Land. Einen Sprungturm gibt es derzeit allerdings nur in Neustrelitz in der Badeanstalt am Glambecker See zu beaufsichtigen.