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Streik beendet

Remondis und Müllwerker einigen sich auf Kompromiss

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Zu einem weiteren Müllstreik wird es vorerst wohl nicht kommen. Beide Seiten konnten sich nun einigen. Aus Sicht der Gewerkschaft hat die Übereinkunft Symbolwirkung.
Veröffentlicht:12.06.2020, 13:08

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Im Streit um gerechte Löhne von Müllwerkern in der Mecklenburgischen Seenplatte konnten sich Gewerkschat und Arbeitgeber nun auf einen Kompromiss einigen. Nach langen Verhandlungen – lenkte die Führung des Entsorgers Remondis schließlich ein. Die Gewerkschaft Verdi und die Unternehmensspitze einigten sich darauf, bei der betreffenden Firma Remondis Seenplatte Logistik GmbH die besseren Tarife des Neubrandenburger Ablegers mittelfristig zu übernehmen. Statt nur 11 Euro erhalten erfahrene Müllfahrer dort rund 13,50 Euro die Stunde.

Dieser Kompromiss-Vorschlag stand schon längere Zeit im Raum. Der Verhandlungsführer von Verdi, Mathias Bialuch, bezeichnete die Übereinkunft als „Durchbruch“. In der nächsten Woche sollen Musterverträge erarbeitet werden. Eine Gremienabstimmung steht noch aus. „Diese Verhandlung hätten wir uns so schon vor Monaten gewünscht. Streik ist immer das letzte Mittel um die Augenhöhe am Verhandlungstisch herzustellen und den Ernst der Lage, in der sich die Beschäftigten befinden, zu verdeutlichen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Mathias Bialuch.

Harte Verhandlungen mitten in Krisenzeiten

Der Gewerkschafter äußerte sich jedoch zufrieden: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit wird mittelfristig auch bei Remondis in der Seenplatte gelten“, sagte er. Jetzt sei die Politik am Zug: „Gleiches Geld für gleiche Aufträge in einem Landkreis würde zukünftig die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten deutlich verbessern.“

Die harten Verhandlungen mitten in Krisenzeiten haben aus Sicht des Gewerkschafters Symbolwirkung: „Verdi ist eine Mitmachgewerkschaft – ohne unsere aktiven Mitglieder bei der Remondis Seenplatte Logistik, hätten wir dieses Ergebnis nicht erzielen können. Insgesamt konnten wir zeigen, dass gute Tarifabschlüsse auch in Corona-Zeiten möglich sind“, so Bialuch weiter.