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Freie Schule

Neue Schule geht am Montag an den Start

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Das Bildungsministerium hat nach einigem Zögern grünes Licht für die Schulgründung in Peckatel gegeben. 50 Mädchen und Jungen sollen in der Naturschule von Klasse eins bis sechs unterrichtet werden.
Veröffentlicht:04.09.2020, 06:43

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In Peckatel öffnet dieser Tage tatsächlich wieder eine Schule ihre Pforten. Der Verein selbstbestimmtes Lernen (seLe) hat es binnen zwei Jahren geschafft, das Projekt „Freie Naturschule“ auf die Beine zu stellen. Ab Montag beginnt im ehemaligen Pfarrhaus des Dorfes für zehn Erstklässler der Unterricht.

Hinter den Schulgründerinnen liegen aufregende Monate. Denn bis zum offiziellen Schulbeginn in Mecklenburg-Vorpommern am3. August war nicht klar, ob das Bildungsministerium grünes Licht für die Schulgründung erteilt. Dabei waren Ariane Vanhauer und Sophie Hoeck noch im Frühjahr dieses Jahres voller Optimismus, die schnellste Schulgründung, die es bisher im Land gegeben hat, zu realisieren.

Demo und Gespräche bringen Erfolg

Doch dann geriet der Plan in Gefahr, weil die Verantwortlichen in Schwerin auf den Antrag zur Schulgründung nicht reagierten. Der Widerstand war so offensichtlich, dass die Schulgründerinnen Unterstützung beim Bürgerbeauftragen, bei Anwälten und renommierten Bildungsexperten suchten und bekamen. „Man wollte die Schule ablehnen, weil sie angeblich kaum sinnvolle Alternativen zu bestehenden Einrichtungen biete“, sagt Ariane Vanhauer. Dabei gebe es weit und breit keine Schule mit einem ähnlichen Konzept wie dem der freien Naturschule Peckatel. Gemeinsam mit anderen Schulgründungsinitiativen im Land, die sich ebenfalls durch das Bildungsministerium ausgebremst sahen, machte man Ende Juli auf einer Demo in Schwerin auf die Misere aufmerksam. Mit Erfolg. Das Ministerium zeigte sich gesprächsbereit und seit Montag dieser Woche ist es Gewissheit: Schwerin billigt die Schulgründung.

Unterstützung sehr willkommen

Über den Sommer haben der Trägerverein und Eltern viel in dem ehemaligen Pfarrhaus und dem dazugehörigen riesigen Garten gearbeitet, um Gebäude und Gelände für den Schulstart herzurichten. Maximal 50 Mädchen und Jungen der Klassenstufe 1 bis 6 sollen später einmal in dem alten Pfarrhaus unterrichtet werden. Die Schule muss sich in den ersten drei Jahren finanziell selbst tragen. Erst danach übernimmt das Land 80 Prozent der Schülerkostensätze. Diese Wartefrist wird mit einem Bürgschaftskredit abgesichert. „Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Denn an dem alten Haus ist noch einiges zu tun“, sagt Ariane Vanhauer.