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Mehr als 400.000 Euro fürs Slawendorf

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Die Einrichtung am Zierker See in Neustrelitz schlägt seit Längerem Alarm. Die Hütten sind in erbärmlichem Zustand. Jetzt gibt es Geld für die Sanierung.
Veröffentlicht:17.07.2018, 15:51

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Große Freude im Slawendorf in Neustrelitz. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) überreichte Slawendorf-Leiterin Karin Rudolph-Oldenburg am Dienstagabend einen Zuwendungsbescheid über mehr als 300.000 Euro – EU-Fördermittel für die Entwicklung des ländlichen Raums. Damit wird eine Investition von rund 421.000 Euro möglich. „Mit diesem Geld soll das Slawendorf wieder richtig schick gemacht werden“, sagte Till Backhaus.

Karin Rudolph-Oldenburg war zu Tränen gerührt. Schließlich stand lange in der Schwebe, ob die Einrichtung am Zierker See überhaupt eine Zukunft hat. „Alle Mitarbeiter freuen sich wahnsinnig, dass es weitergeht und ihre Arbeit wertgeschätzt wird“, sagte sie. Till Backhaus lobte das Slawendorf als ein „richtungsweisendes Projekt und Leuchtturm in dieser Region“.

Bisher mehr als 600.000 Besucher

Es sei beachtlich, was in Neustrelitz seit dem Jahr 1994 gebaut wurde: 20 Gebäude und Unterstände, ein zwölf Meter hoher Turm, eine Halle mit einer kleinen Ausstellung über das Leben in der Slawenzeit, das Slawenboot Nakon, das in Anlehnung an Funde in Ralswiek originalgetreu nachgebaut wurde, ein Dorfladen und mehr. „Hier wird den Besuchern einiges geboten. Man fühlt sich in die Zeit versetzt, in der die Slawen gelebt haben, zurück zu seinen Wurzeln. Da ist bleibende Erinnerung und Wertevermittlung.“ Mehr als 600.000 Besucher waren bisher im Slawendorf, viele Schulklassen, Kinderferiengruppen, Familien mit Kindern. „Das freut mich besonders, denn hier investieren wir zugleich in unsere Zukunft.“

Alles aus Holz

Vielen Einheimischen biete das Slawendorf „sinnvolle Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe. Neben regulären Arbeitsplätzen und geförderter Beschäftigung lebt das Dorf auch von ehrenamtlicher Arbeit.“ Im Neustrelitzer Slawendorf wurde seit Längerem Alarm geschlagen. So gut wie alles auf der Anlage besteht aus Holz – einem schönen, aber witterungsanfälligen Baustoff, an dem die vergangenen 20 Jahre ihre Spuren hinterlassen haben. Die Hütten sind in einem erbärmlichen Zustand und brauchen dringend eine Sanierung. Mit dem Geld sollen unter anderem die traditionellen Reetdächer erneuert werden.

Die Investition ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das Slawendorf bestehen bleibt – egal, unter wessen Trägerschaft. Denn die Zukunft der jetzigen Trägerin, der IPSE, ist weiter unklar. Mitte Juli wollen sich die Gesellschafter der gemeinnützigen kommunalen GmbH erneut treffen, um über Liquidierung oder Umstrukturierung zu entscheiden.