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Flora und Fauna

Exotische Schmuckschildkröte bei Feldberg gefunden

Feldberg / Lesedauer: 1 min

Nanu, was kriecht denn da über den Weg? Ein Feldberger hat ein exotisches Exemplar entdeckt, das wohl nicht in die hiesige Tierwelt passt.
Veröffentlicht:19.06.2019, 09:09

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Gehofft hatte Erwin Hemke auf die europäische Sumpfschildkröte. Am Ende musste er aber ein Exemplar der amerikanischen Verwandtschaft retten. Beim Neustrelitzer NABU-Vorsitzenden hatte sich ein Feldberger gemeldet, weil er eine Schmuckschildkröte bei einer Radtour auf einem Landweg in der Feldberger Seenlandschaft gefunden hatte, wo das Tier offenbar nicht hingehörte.

„Er rief mich an und ich habe das Tier dann abgeholt”, berichtet Hemke und fügt sogleich hinzu, dass es sich um ein Besonderheit handle. Denn das Reptil sei hierzulande eigentlich nicht beheimatet. Schmuckschildkröten leben in Nordamerika, wo sie zumeist in den wasserreichen Südstaaten der USA vorkommen. In Europa seien die Tiere beliebte Haustiere. Weil sie ausbüchsen oder von ihren Besitzern ausgesetzt werden, haben sich die Tiere teilweise in Europa breit gemacht.

Laut dem Deutschen Tierschutzbund bestehe für die Rotwangenschmuckschildkröte inzwischen ein Importverbot in der EU. In der Schweiz gilt seit 2008 sogar ein Halteverbot. Sie gelten laut EU-Artenschutzverordnung als sogenannte „Faunenverfälscher”. Inzwischen gebe es auch Beispiele aus der Region, wo Schmuckschildkröten erfolgreich den Winter überstehen konnten. So wurde in der Vergangenheit immer mal wieder ein frei lebendes Tier bei Granzin im Müritz-Nationalpark gesichtet.

Frei lassen will Erwin Hemke das jetzt gefundene Exemplar aber nicht. Er hofft, dass das Reptil im Neustrelitzer Tiergarten ein neues Domizil finden kann.