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Vorsorge für Gesundheit

Trinkwasser in Neubrandenburg muss weiter gechlort werden

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Bei den Spezies, deretwegen das Neubrandenburger Trinkwasser gechlort werden muss, soll es sich um nicht krankmachende Lebewesen handeln. Doch ganz ohne sind die auch nicht.
Veröffentlicht:19.07.2018, 10:39

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In den meisten Stadtgebieten und in der Neubrandenburger Nachbarschaft muss das das Trinkwasser weiterhin gechlort werden. Zwar haben Stadtwerke und Gesundheitsamt zu Wochenbeginn für einige Dörfer sowie für Broda und Weitin Entwarnung geben können – die meisten Durstigen in der Stadt müssen aber weiter mit dem unangenehmen Geruch und dem ungewohnten Geruch des Wassers aus dem Hahn leben.

„Wir wissen nicht, wie lange das noch notwendig ist“, sagte eine Sprecherin der Neubrandenburger Stadtwerke. Noch immer könne das Gesundheitsamt bei der Auswertung der mehrmaligen Kontrollen in der Woche kein grünes Licht geben.

Leitungssystem im Juni verunreinigt

Aber – warum dauert das so lange? „Die Dauer der jetzigen Anwendung ist nicht ungewöhnlich“, so eine Sprecherin der für das Gesundheitsamt zuständigen Kreisverwaltung in Neubrandenburg. Es würde immer eine Weile dauern, „bis sich das komplexe Biosystem stabilisiert hat“, heißt es weiter. Doch es besteht Hoffnung: Aufgrund der „guten Beprobungsergebnisse“ will das städtische Unternehmen zusammen mit dem Gesundheitsamt die baldige Einstellung der Desinfektionsmaßnahme besprechen, hieß es jetzt.

Mitte Juni war bei Bauarbeiten in der Südstadt eine Wasserleitung beschädigt worden, in der Folge kam es zur Verunreinigung des Leitungssystems mit diversen Pumpstationen, Muffen und Schiebern. Die danach vom Gesundheitsamt während einer Routineuntersuchung festgestellte „Grenzwertüberschreitung“ bezog sich gemäß der Auskunft aus dem Gesundheitsamt im Wesentlichen auf „coliforme Bakterien“. „Dabei handelt es sich um nicht krank machende – apathogene – Bakterien“, sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung. Allerdings können diese Bakterien bei abwehrgeschwächten Frauen, Männern oder Kindern Krankheiten verursachen – wenn sie in Lunge, Blase oder Wunden gelangen, heißt es weiter. „Medizinische Einrichtungen und Pflegedienste wurden daher gesondert informiert“, so die Sprecherin.