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Handel mit Drogen

Syrer steht wieder vor Gericht in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Ein 27-Jähriger der vor zwei Jahren in Neubrandenburg wegen einer Messerstecherei für Unruhe sorgte, darf seinen Alltag hinter Gittern unterbrechen – und erscheint wieder vor Gericht. Dieses Mal geht es um den Handel mit Drogen.
Veröffentlicht:17.05.2019, 16:44

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Am Dienstag startet in Neubrandenburg ein Prozess gegen einen ehemaligen Flüchtling aus Syrien wegen des illegalen Handels mit Drogen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mindestens neun Mal in Friedland „Stoff“ vertickt zu haben.

Aufgeflogen ist der 27 Jährige einst, als ihn die Bundespolizei bei einer Routinekontrolle im Zug aus Berlin mit zwei Platten Haschisch erwischte. Vor Gericht erscheinen wird der Mann ganz sicher, die Entscheidung darüber nehmen ihm Justizvollstreckungsbeamte ab: Mohammad B. wird aus dem Gefängnis vorgeführt, wo er gerade eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten absitzt.

Messerstecherei am Pferdemarkt

Gefährliche Körperverletzung, so lautete der Vorwurf in einem Verfahren im vergangenen Jahr. Der Mann sorgte 2017 für Aufsehen in Neubrandenburg, weil er in eine Messerstecherei am Pferdemarkt verwickelt war. Gemeinsam mit zwei Begleitern sprang er in ein Auto dreier unbeteiligter junger Leute und ließ sich wegen einer Stichverletzung ins Klinikum fahren. Während der Gerichtsverhandlung stellte sich dann heraus, dass der Mann mit einem Schlagstock unterwegs war und auf drei andere eingeschlagen hatte, bevor er selbst verletzt wurde.

Die Berufungsverhandlung zu dem Thema vor dem Landgericht – Verteidiger Bartsch hatte Rechtsmittel gegen das aus seiner Sicht zu harte Urteil des Amtsgerichts von zwei Jahren und neun Monaten eingelegt – sorgte bei vielen Beobachtern für Kopfschütteln. Denn als Zeugin vor der höheren Instanz sagte auch eine junge Frau aus, die bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht noch von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht hatte. Weil, so verkündete sie damals, sie mit dem Angeklagten verlobt sei und ihn sogar heiraten wollte. Pustekuchen – vier Monate später zur Berufungsverhandlung am Landgericht war davon keine Rede mehr und sie sagte zu Lasten des Ex aus.

Als Hauptbelastungszeuge wegen der Drogenvertickerei und des Stoff-Besorgens in Berlin sagt am Dienstag, so jedenfalls der Plan, vor dem Amtsgericht sein ehemaliger Messerstecher-Rivale vom Pferdemarkt aus. Der wurde seinerzeit, im Gegensatz zum Angeklagten, wegen seines Geständnisses vor Gericht „nur“ auf Bewährung verurteilt.